Stilleklang – Tränen der Vergangenheit Part 1

Das Debüt der deutschen Einmannband tönt nachdenklich, orchestral, traurig, getragen, introvertiert und episch; weitere Merkmale des Sounds sind herzliche Streicher und emotionale deutsche Texte; die Stimme fungiert manchmal als zusätzliche Klangschicht, teils als zurückhaltender Erzähler mit kontemplativen Akustikgitarren, dann aufbegehrend, wild, verzweifelt zornig unterschwellig grollend, jederzeit stimmig und stimmungsvoll. Tragische Pianoweisen oder sanfte Streicher untermalen den schweren Sound. Es entsteht ein Spannungsfeld aus reduzierter Zurückhaltung und von fern aufziehenden Gewitterwolken. Organische Steigerungen sorgen für mahlstromartige Sogwirkungen – inklusive anschwellender Klangwellen, Flüstern, Rotweinmusik-Tragik, Kerzenschein-Romantik, wundervoller Harmonien, aber eher tragisch-traurig und desperat düster mit akzentuiertem Aggressionspotential. Die Pianoballade „Leere“ schrammt gefährlich nahe an Lacrimosa-artigem Kitsch entlang, wirkt zu dick aufgetragen und ist zu lang geraten. Folgende Komposition („Die letzte Schlacht“) enthält dafür die schnellsten und wütendsten Parts des Albums, archaisch-stumpfer Trümmersound regiert, bittersüße Streicher tauchen erneut auf.

Fazit: Die feierliche Stimmung dieses Werks wird Anhänger von dunklen, orchestral- opulent gefärbten Metal mit Nachdenkfaktor in den Bann ziehen.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard