Aeon Winds – Night Sky Illuminations

Band: Aeon Winds
Album: Night Sky Illuminations
Genre: Symphonic Black Metal

Trackliste:
01. Night Sky Illuminations
02. Opus Coronation
03. Of Revenants and Apparitions
04. Stellar Transcendence
05. Primordial Fire
06. Blazing Monuments
07. Moonglow 
08. Nox Aeterna (Bonus)

Episch oder noch epischer – diese Frage stellt sich auf dem dritten Album des Trios aus Bratislava. Die stimmungsvolle Musik lebt von Keyboardteppichen, ruhigen Passagen, aufwühlenden Steigerungen, stampfenden Rhythmen, attackierenden Ausbrüchen und herrlichen Leadgitarren. Manchmal vernimmt man im Hintergrund feinsinnige Symphonik, die Stimme faucht, grummelt oder flüstert mythologische Texte. Eingängige Refrains sind den Musikern nicht wichtig, hier regiert eine erdige, dann wieder frostig kalte Atmosphäre. Bisweilen kommt eine doomige Schwere zum Vorschein, die dem düster und ganz dezent modern-mechanisch stapfenden “Opus Coronation” einen packenden Stempel aufdrückt. Keine plakativen Gesten, keine platten Hooks oder Gassenhauer-Mitgrölparts – nein, hier ist Schwelgen, Treibenlassen und Stimmungaufsaugen angesagt. Der Bass blitzt zwischendurch cool hervor, die symphonische Patina erinnert an die guten alten 90er im Stile von Emperor oder Dimmu Borgir. Mir gefallen die erhabenen Keyboards und norwegisch klingende Kantigkeit und Komplexität, als Beispiel sei hier das fulminante “Of Revenants And Apparitions” angeführt. Sphärische Weltraumklänge wabern bei “Stellar Transcendence” durch den Äther und senken den Puls, dann bäumt sich die Musik langsam auf und entschwindet schlussendlich nebelverhangen im unendlichen Raum…das aggressiv blastende Folgestück “Primordial Fire” wirkt dadurch umso archaischer, fieser und bissiger. Hier fällt der gut kombinierte Wechselgesang positiv auf, der imposant mächtige Melodieteil im Zentrum punktet ebenso .
Ausgewalzt und ideenreich stolziert die Band heroisch bis zum Ende. dabei kommen heldenhafte Soli/Leads, dynamisches Auf- und Abschwellen der Soundschichten sowie fein dosierte Stimmfärbungen zum Einsatz.

Fazit: Epik, Harmonie und kraftvolles Nach-Vorne-Peitschen gehen auf diesem Werk Hand in Hand, auch sanft eingewobene Modernismen oder längere Instrumentalpassagen tragen zu einem üppigen und variablen Grundcharakter bei. Die Vocals sind gut ausbalanciert und die orchestrale Atmosphäre nimmt gefangen – wir haben es hier mit einem aufwühlenden Stimmungsalbum zu tun. Für Fans von Summoning bis Emperor lohnenswert!

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard