HIDDENT – The Lugubrious Art Of South American Black Metal (2025)

Band: HIDDENT
Album: The Lugubrious Art Of South American Black Metal
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. L’existence précède l’essence
02. HiddenT 
03. The Lugubrious Art Of South American Black Metal
04. To The Throne Of Essence
05. Freezing My Thoughts
06. Mundo Indómito
07. You Rule Behind The Moon 
08. Tendencias Suicidas 
09. Summoning The Existential Ritual
10. The Other Side …When The Forest Gets The Ocean
11. Endless Whisper 

Dieses chilenische Duo lässt seit 2012 seine epischen und majestätischen Klangkreationen auf die Menschheit los. Die aktuellen drei Songs – also die EP The Lugubrious Art Of South American Black Metal – werden durch des erste Werk To The Throne Of Essence aufgefettet und erstrecken sich somit über eine Spielzeit von beinahe 80 Minuten. Das Cover fängt die zu erwartende Stimmung perfekt ein.

Die drei neuen Kompositionen bewegen sich teils im elegant gleitenden Tempo, beinhalten viel Epik, heroische Melodiebögen und eine typisch keifende Stimme mit nettem Akzent. Einfache Gitarrenmelodien ziehen sich wie ein roter Faden durch die Songs, hin und wieder streut man aufbrausende Parts und Gitarrensoli sowie heldenhaften Choralgesang ein. Tempoverzögerungen und einige dissonante Zwischentöne fordern die Aufmerksamkeit des Hörers heraus. Unbemerkt und wie Honig fließend bauen die beiden Musiker notwendige Dynamiksteigerungen und -drosselungen ein, um für ein lebendiges Klangbild Sorge zu tragen. Die Songs erzählen Geschichten und nehmen sich Zeit dafür, ohne langatmig oder langweilig zu werden.

Die Songs des Debüts sind dagegen um einiges ungeschliffener und roher, näher am Black Metal, weiter weg von atmosphärischer Epik. Es scheppert, es poltert, es kracht. Und die Stimme keift ohne Unterlass – doch da kommen die langgezogenen Gesangsarrangements wieder zum Einsatz und erinnern an kirchliche Choräle. Dieses Stilmittel drückt den Songs neben der Bissigkeit des Black Metal einen zutiefst sakralen Stempel auf. Langsame Gitarrenparts reduzieren den Puls und erzeugen eine träumerische Stimmung, die von beißenden Vocals jäh zerrissen wird. Soundtechnisch ist das Schlagzeug etwas trocken und tuckernd abgemischt, die klirrende Produktion wirkt etwas dünn, aber passend zur teils kalten, teils entrückten Aura. Steht die Melodik im Vordergrund („You Rule Behind The Moon„), ist der Kontrast zur verzweifelt töneneden Stimme besonders klar und effektiv, doch beim Debüt gibt es derartige Atempausen nicht sehr oft. Einige Schlenker gen Depressive Suicidal Black Metal sind bei „Tendencias Suicidas“ passenderweise spürbar, insgesamt könnte die Musik allerdings ein wenig mehr Dynamik vertragen. Die doomig-zähen Einflüsse und leidenden Vocals beim langen Stück „The Other Side …When The Forest Gets The Ocean“ bringen dann die nötige Abwechslung, obwohl zwischendurch wieder auf repetitive Riffs vertraut wird.

Fazit:
HIDDENT verbinden kreischenden Black Metal mit sakralen Passagen und gut integrierten Sanftmutparts zu einem stimmigen Gesamtwerk. Als würde ein Giftzwerg oder Dämon in einer Kirche sein Unwesen treiben und den Kirchenchor mit Gekeife bei der Probe torpedieren…

Punkte: 8 / 10

  

Autor: Leonard