Urkraft – Lyset skinner best i m​ø​rket

Band: Urkraft
Album: Lyset skinner best i m​ø​rket
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Lyset skinner best i m​ø​rket
02. Trollbundet
03. Vindafjord
04. Nattevandreren
05. Riket
06. Kakofoni
07. Veien alle må ta

Nach dem selbstbetitelten Erstlingswerk (2020) beglücken uns die Norweger Urkraft mit ihrem nächsten Strech. Episch ausgewalzte Songs, eine Prise Folk und variabler Gesang tragen die Kompostionen. Heiseres Gekreische oder heroischer Klargesang kommen vor; rhythmisch decken die Musiker eine breite Palette an Tempi ab, leicht galoppierend, zackig im Marschtakt oder kontemplativ zurückhaltend, hier kommt keine Monotonie auf. Einige Keyboardteppiche werden elegant im Hintergrund ausgerollt, aus ruhigen Motiven erheben sich in sanften Steigerungen opulent geschichtete Soundwellen, die sich bis in furiose Highspeedraserei emporhanteln. Interessantes Detail die Dynamik betreffend: in der Mitte der Platte senken Urkraft mit zwei Instrumentalstücken merklich den Puls, um dann umso vehementer zuzuschlagen. Für meine Begriffe ist das Spiel mit Kontrasten eine gute Taktik, nur macht die Dosis das Gift: “Kakofoni“, ist als Einleitung für das epische Monster-Finale “Veien alle må ta” gedacht, bietet Naturgeräusche wie Wasserplätschern in Verbund mit einer beschwörenden, mantra-artigen Sprechstimme – allerdings etwas zu lang geraten, da ist der Grad zwischen Spannungsaufbau und Verlust der Konzentration sehr schmal ist. Dafür entschädigt das Breitspuropus am Ende mit ratternden Chords, fauchender Stimme, Chorgesang und auch pechschwarz rollendem Rock. Man stapft behäbig-doomig dahin, lässt die Klangschichten elegant an- und abschwellen und mündet schließlich in ein ausuferndes Keyboardmotiv, das einen Tick zu exzessiv ausgewalzt wird.

Fazit: Dieses Album ist abwechslungsreich komponiert, allerdings durchbrechen die zu langen Atempausen den Spielfluss, demzufolge eine Straffung zur Intensivierung von Vorteil wäre!

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Leonard