Ukć – Coming Out

Band: Ukć
Album: Coming Out
Genre: Progressive Black Metal

Trackliste:
01. Królu dnia…
02. Uchodząc
03. Niepewność
04. Głuche oczy
05. W przepaść
06. …Głupcze życia

Das Einstandswerk des polnischen Universalkönners Lukasz Sarnacki (ua Christ Agony, Abused Majesty) mit seiner Solo-Band Ukć (polnisch für Buch) fordert den Hörer heraus: progressiv, gitarrenlastig, ein bisserl doomig, rhythmisch variabel, leicht symphonisch, dann wieder völlig entspannt in Trip-Hop-Manier…es gibt einiges zu erfahren und Coming Out entwickelt sich zu einer spannenden Entdeckungsreise.

Die Stimme bietet mehrere Facetten und Timbres an – manchmal rau, klar, schreiend, verzweifelt, predigend oder dezent choral, der vielschichtigen Musik entsprechend also.

Musikalisch klingt es so, als hätten Opeth in der School Of Rock einen Stoner Kurs belegt und zusätzlich die Blastbeat-Klasse wiederentdeckt…oder Behemoth auf dem Athmo-Trip. Der Alleinunterhalter agiert einerseits nachvollziehbar mit wunderbarer Melodik und unauffälligen Taktwechseln, streut ein ausgedehntes Gittarrensolo ein – oder er lässt spacige Gesänge wirken, reduziert leichtfüßig Tempo und Klangschichten, mischt eine Prise Folk dazu oder raffinierte Keys im Hintergrund. Auch beklemmend mit Polizeisirene und Megaphon berührt der Musiker mit bedrohlich rollenden Riffs und folglich kämpferischen, verzweifelt düsteren Emotionen. Meist wohnt den Kompositionen eine heroische Epik inne, zwischendurch schlägt die Stimmung in Richtung punkig-treibend und blastend um, ein kaskadischer Aufbau mündet in einen feinen Akustikgitarrenausklang. Das mag alles sehr reichhaltig und überfordernd sein, doch Lukasz verliert den Song an sich nicht aus den Augen und beweist sein feines Händchen für anspruchsvolle, emotional packende Klangkonstrukte.

Fazit: Prog-Black-Death-Stoner-Doom mit einer warmherzigen Stimmung und doch recht komplex – Coming Out ist zwar kein Ukć mit sieben Siegeln, aber dennoch nicht leicht zugänglich, entwickelt allerdings einen regelrechten Sog- und Suchtfaktor!

Punkte: 9 / 10

Autor: Leonard