
Band: TYRANT MOON
Album: Eternal Nightfall
Genre: Atmospheric Black Metal
Trackliste:
01. Inhale
02. Lunar Obsession
03. Eternal Nightfall
04. From The Depths Cloaked In Darkness
05. Antediluvian Chaos
06. Exhale
Über TYRANT MOON ist nichts bekannt, außer dass es ein Album, Eternal Nightfall, aus dem Jahr 2021 mit 36 Minuten Spielzeit gibt.
Die meist gemächlich dahinfließenden Melodien erzeugen eine erhabene Stimmung und eine fast greifbare Dichte, während die unablässigen, verzweifelten Schreie ein unterschwelliges Entsetzen offenbaren. Ebendiese glühenden Schreie zielen darauf ab die Nerven zu zerfetzen. Das schafft TYRANT MOON in kurzer Zeit, und das nachhaltig. Die leise pfeifenden Synthesizer verstärken den surrealen Rahmen. Die surreale Schwarz-Weiß Atmosphäre prägt die erbarmungslose Grundnote.
Das Album startet mit „Inhale“, einem Intro. Der synthetische Klang bläst in dunkle Untiefen. Verzweifeltes Murmeln raubt direkt die Lebensenergie und man schreitet mit Gänsehaut tiefer hinab. „Lunar Obesssion“ trommelt wortwörtlich die Dunkelheit in den Kopf hinein. Das Growling ist komplett unverständlich und erinnert nur noch rudimentär an menschliche Sprache. Angespannt wartet man den weiteren Verlauf ab. Das Trommeln bleibt und wird durch langsames Schlagzeug unterstützt. Phasenweise wird eine majestätische Note eingefügt, die durch verzweifeltes Kreischen, eher ein Knurren, zerrissen wird. „Eternal Nightfall“, der titelgebende Track liefert fast 9 Minuten Unterhaltung. Er geht dort weiter, wo der letzte Track einem im feuchten und deprimierenden Keller zurückgelassen hat. Verzweifelte menschliche Geräusche bieten eine Dungeon Atmosphäre die an Dungeon-Crawler Spiele mit FSK-18 Freigabe erinnern. Man wandelt durch dunkle Kerker und vermutet hinter jeder Ecke den Höhepunkt. Dieser wird auch im Mittelspiel durch geisteskrankes Gekreische und leichte Temposteigerung vermittelt. „From The Depths Cloaked In Darkness“ liefert weiterhin genau das, was man sich erwartet. Mit Trommelklang und Wehklagen geht es im endlos erscheinenden Kerker weiter. Es geht nicht tiefer hinab. Das modrige Gefühl von bereits unter der Erde zu sein, reicht aus. „Antediluvian Chaos“ marschiert weiter geradlinig durch die schlecht beleuchtete Dunkelheit. Ebendieser Gleichschritt bringt einen mit Überlänge nicht weiter, sondern verlängert das Leid. Das Outro „Exhale“ bläst einen starken Wind ins Gesicht. Man bekommt das Gefühl das Ende des Stollens erreicht zu haben. Und das ohne große Erlösung erhalten zu haben.
Fazit: Ursprünglich und nervenaufreibend. Der Dungeon Synth der Schweden überstrapaziert die Stilrichtung des Genres. Der atmosphärische Aufbau liefert das erwartete Gefühl des dunklen Kerkers tief unter der Erde. Es gibt keine großen Überraschungen und man bekommt genau das Erwartete. Trotz der gelungenen morbiden Wirkung, die tief unter die Haut geht, ist Eternal Nightfall auf eine unangemessene Art inkomplett.
Punkte: 6 / 10
Autor: Christian S.