Teufelnacht – Ausnahmeverbrechen

Das erste Langeisen der deutschen Blackies Teufelnacht ist um Eigenständigkeit bemüht und nicht ganz einfach zu hören. Der eigenwillige Gesang zwischen Hysterie und purer Verzweiflung sorgt für Aufsehen und dürfte nicht jedermanns Sache sein. Die Melodieführung ist extravagant, schaurig und doch harmonisch. Hin und wieder streuen Teufelnacht schwer dahinschleppende Grooves ein und klingen mitreißend sowie abstoßend zugleich. Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie ernst ein Titel wie “Black Metal ist tot” zu nehmen ist. Auf alle Fälle schert sich die Band einen Dreck um Eingängigkeit, sondern versucht, so dreckig und fies wie möglich ihr Ding durchzuziehen. Das Tempo variiert dabei ganz gut, die doomigen Anklänge passen sehr gut ins Gesamtkonzept. Die schrägen Streicher bei “Blutorgel” fallen auf, ebenso wie das dronig-noisigen Zwischenspiel “Das göttlich Geist” oder einfach knallhart und humorlos durchgeprügelte Aggressionspassagen oder kurzzeitigen Vokalexperimente.

Fazit: Diese Band bietet intensiven Black Metal, der den Hörer herausfordert und zur konzentrierten Beschäftigung förmlich zwingt.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard