TRWOGA – Trwoga (2019)

Band: TRWOGA
Album: Trwoga
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Aternae Exilium
02. Rozkład
03. Zaraza 
04. Ad Finem Ultimum
05. Czerń
06. Pustota
07. In Carcerem Conjicere 
08. Pręgierz 
09. Otchłań 
10. Perpetuum Tortae

TRWOGA , ein besonderer Vertreter der polnischen Black Metal Szene. Nach der Gründung und ihrer Debutsingle 2016 dauerte es ganze 3 Jahre bis mit Trwoga, gleich wie die Band, ein eigenes Album folgte. Die rohe und klassische Interpretation liefert auf 10 Tracks 36 Minuten Unterhaltung der besonders dunklen Art.

Die Polen liefern ein Gesamtkunstwerk. Tracks isoliert zu konsumieren würde das Erlebnis stören. Die Gitarre liefert den Hintergrund des dunklen Rituals. So ist sie mehr oder weniger präsent, aber immer angsteinflößend. Besonders das Nachhallen erzeugt das Gefühl eines dunklen Rituals. Synthetische Teile sind mit Liebe zum Detail erstellt und betten das ganze Thema elegant ein. Das Gekreische reißt aus der Ruhe. Jedoch kommt es nicht zu dominant in den Vordergrund. Die Fusion von allen Beteiligten erzeugt eine scheußlich gute Stimmung.

„Aeternae Exilium“, das Intro, baut mit Orgelklang und einsetzenden Schmerzensschreien schnell die gewünschte Stimmung auf. Zumindest wartet man gespannt auf den zweiten Track. „Rozkład“ ist weniger ruhig. Im Gegensatz. Mit Blastbeats wird das Höllenfeuer entfacht. Mit schmerzverzerrtem Growling ist man im Abgrund angekommen. Umso erbarmungsloser schellt das Schlagzeug hernieder um dies zu unterstreichen. Gefolgt von „Zaraza“, welches mit einem Stilbruch nahezu verheißungsvoll beginnt. Man befindet sich nun in einem Seitenarm der Dunkelheit. In diesem wird das Hier und Jetzt auf abscheuliche Art zelebriert. „Ad Finem Ultimum“ nimmt mit synthetischem Klang Tempo heraus. Ein choraler Akt beginnt. TRWOGA versteht es mit Tempo und Stil zu spielen, ohne wirklich damit zu brechen oder gar die erweckte Stimmung zu unterbrechen, im Gegenteil. „Czerń“ nimmt mit Blastbeats wieder Fahrt auf. Das Feuer brennt wieder empor. Es reicht aber nicht, um die gesamte Dunkelheit auszuleuchten. Umso schrecklicher wirkt in diesem Zusammenhang das Growling. „Pustota“ bleibt dem harten Gang treu und fusioniert mit dem vorherigen Track zu einer 9minütigen Show, die in den Bann zieht. „In Carcerem Conjicere“, der siebente Track und auch das letzte Zwischenspiel, bereitet stimmungsmäßig auf das nahende Ende vor. Die angsteinflößende Stimmung ist bemerkenswert. „Pręgierz“ beginnt mit einem hellen Klang. Die Angst verfliegt, mit einem mulmigen Gefühl und der Erwartung eines großen Finales. Durch den härter werdenden Grundton wartet man gespannt auf den 9. Track. „Otchłań“ enttäuscht nicht. Er lässt sich zwar Zeit im Aufbau, bietet aber eingängige Gitarrenriffs, die auch das Highlight des fast 9 minütigen instrumentalen Höhepunktes darstellen. „Perpetuum Tortae“ trommelt aus der Höhle zurück an die Oberfläche. Man steht wieder allein in der dunklen Nacht.

Fazit: Rau und einprägsam. Der mythische Hauch verleiht dem ganzen Album von TRWOGA eine nachwirkende Stimmung. Viele herausstechende Momente, die direkt Lust auf mehr machen. Besonders bei mehrmaligem Konsum erkennt man viele hochwertige Details. Man wartet gespannt auf mehr.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Christian S.