CHRIST AGONY – ANTHEMS (2025)

 

Band: CHRIST AGONY
Album: Anthems
Genre: Melodic Black Metal
Label: Deformeathing Production

Trackliste:
01. Empire Of Twilight
02. Throne Of Eternal Silence
03. Sanctuary Of Death
04. Rites Of The Black Sun
05. Dark Waters
06. Nocturnal Dominion

Polens Melodic-Black-Urgesteine CHRIST AGONY melden sich nach fast einem Jahrzehnt zurück und lassen auf Anthems die Herzen von Fans der alten Samael, Behemoth und Rotting Christ höher schlagen; zugleich kommen auch Anhänger von Bands wie Dissection oder Pandemonium dank des black-deathigen Einschlags des sechs Tracks starken Longplayers auf ihre Kosten.

Empire Of Twilight eröffnet mit einer düsteren Klanglandschaft und einem eingängigen Riff, das in ein satanisches Vocal-Intro übergeht, bevor der Track Fahrt aufnimmt. Richtig mächtig wird es hier noch nicht, doch die Nummer punktet mit genialen Gitarren-Bridges und einem starken Spiel aus Takt- und Tempowechseln.

Der Opener bereitet perfekt auf das vor, was in Throne Of Eternal Silence folgt. Nach einem gefährlich bösen Intro geht der Track sofort in die Vollen und kommt trotz melodischer Führung mit ordentlich Druck daher. Die Vocals harmonieren hier perfekt mit der Instrumentalistik. Die Nummer verbindet die einzigartigen Stilelemente der Großen der zweiten Welle mit modernen Zutaten zu einer druckvollen Mixtur. Die hervorragende Gitarrenarbeit muss man hier ebenso wenig eigens betonen wie in Sanctuary Of Death und Rites Of the Black Sun – bei beiden scheinen sich die Jungs vorgenommen zu haben, sich in Atmosphäre und Melodieführung selbst zu übertreffen: düstere Klanglandschaften, eigenständige Mischungen aus Mid- und High-Tempo-Drums und Vocals, die mit der Instrumentalistik spielen, statt sie zu übertönen.

Dark Waters wiederum ist schwerer, getragener und melodischer. Fast theatralisch wummert der Track im frühen Gehenna- oder Behemoth-Stil aus vollem Rohr, verbreitet eine bitterschwere Stimmung, unterbricht sich selbst durch eine melodische Bridge, kehrt wuchtig zurück und explodiert schließlich in einem stark gesetzten Gitarrenpart sowie einer kalten Soundlandschaft aus Synthie und Keyboard.

Geschlossen wird das gelungene Comeback von Nocturnal Dominion, einer schweren Midtempo-Nummer, die an Impaled Nazarene oder Lux Occulta denken lässt und vor allem im Mittelteil besondere Tiefe mitbringt. Wenn man unbedingt etwas bekritteln möchte, könnte man anmerken, dass der Track durch Instrumentalpassagen langatmig wirken könnte – tut er aber nicht.

Fazit:
Mit Anthems gelingt CHRIST AGONY ein gelungenes Comeback, das begeistert, erstaunt und auf ganzer Linie überzeugt. Der einzigartige Sound, für den die Jungs seit jeher stehen wurde lediglich an unsere Zeit angepasst, während die Eigenständigkeit und der Wiedererkennungswert erhalten bleiben. Kleine Einwände ließen sich höchstens bei einzelnen, etwas ausgedehnten Instrumentalpassagen finden – sie nehmen dem Material jedoch nichts von seiner Wirkung

Punkte:

Autor: Nicki