In The Woods – Diversum

Die norwegische Formation In The Woods hat eine lebhafte Vergangenheit hinter sich. Gegründet 1991, entwickelten sich die Nordmänner zu einer absoluten Genre-Größe und waren die Mitbegründer der Pagan Metal-Sparte. Im Jahr 2000 war dann nach 3 Alben plötzlich Schluss, bis sie 2014 in neuen Line-Up wieder auftauchten. Übrig blieb dabei nur Drummer Anders Kobro. Sie veröffentlichten 2016 mit Pure ein neues Album, mit dem sie ein Lebenszeichen von sich gaben. 2018 folgte mit Cease The Day das zweite Werk in der neuen Ära. Dieses ging etwas unter und konnte bei vielen Anhängern nicht so recht überzeugen. 4 Jahre später folgte 2022 das vorliegende Album Diversum. Diesmal mit am Start: der neue Frontmann Benrt Fjellestadt. Der neue Silberling wurde über das Label Soulseller Records veröffentlicht und enthält 8 Tracks bei einer Laufzeit von knapp 50 Minuten.
In The Woods kann man musikalisch wirklich nichts vorwerfen, da sie nach wie vor auf hohem Niveau unterwegs sind. Von den einstigen Pagan-Einflüssen ist eigentlich nichts übrig geblieben und der Hörer bekommt einen Mix aus progressivem Metal geboten, der teilweise schon ins Rockige abdriftet. Gesanglich bekommt man einen Mix aus fast poppigen Clean-Vocals, Screams und Growls geboten. Man hat irgendwie das Gefühl, dass die Norweger ihren Weg noch nicht so recht gefunden haben und noch an der richtigen Mischung feilen. Was jedoch nicht heißen soll, dass man nicht gut unterhalten wird – aber es fehlt einfach der überspringende Funke, da von allem zu wenig enthalten ist. Mit einigen mitreißenden Riffs hätte man sicher viel beim Publikum gut machen können. Im Gegenzug stören wohl Heavy Metal-Fans die zwischenzeitlichen Growls. Am ehesten kommen sicher Progressive Metal-Hörer auf auf ihre Kosten und dieser Anhängerschaft würde ich das Album ans Herz legen.

Fazit: In The Woods veröffentlichen mit Diversum ein solides Album, das aber nicht so ganz in eine Schublade passen will. Zumeist ist das auch gut so, aber in diesem Fall wäre ein klares Bekenntnis zu einem Genre besser.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll