DEVOURING VOID – Across The Eternal Nothingness (2024)

Band: DEVOURING VOID
Album: Across The Eternal Nothingness
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Storm Of Annihilation
02. Burnt Sacrifice Offering
03. Dragged Into A Bottomless Pit
04. Swarming Famine
05. Shrouded In Fog
06. Summoning The Flames Of Old
07. Across the Eternal Nothingness

Mit Across The Eternal Nothingness bringt das 2019 gegründete Black-Metal-Trio DEVOURNING VOID seine erste LP heraus – nach einem Demo im Gründungsjahr und einer langen, beinahe fünfjährigen Pause bis 2024. Der 8-Track-starke Longplayer startet mit Storm Of Annihilation, in welchen als Stilmittel geschickt das fast zwei Minuten lange Intro integriert ist. Der eigentliche Einstieg beginnt mit einem langgezogenen Schrei und wummert dann im mittleren Tempo unbarmherzig los.

Bedrohlich marschiert die Base dahin und trägt die absolut hexische Voice von Sänger Adam Rollick mit immer gleichbleibenden Beats bis zur Mitte der Nummer, wo plötzlich der Takt wechselt, das Tempo anzieht und mit ordentlich „Presto“ losmarschiert wird – hier kommt auch das erste Mal deutlich zum Vorschein, dass man es mit absolut talentierten Musikern zu tun hat. Die Jungs haben es sich nicht nehmen lassen, hier ein supertechnisches und fast zwei Minuten langes Gitarrensolo auf den Tisch zu legen.Storm of Annihilation ist für diesen Track der perfekte Titel – die Nummer ist nämlich wie ein Gewittersturm, der sich zunächst ankündigt, ruhig und bedrohlich beginnt und sich dann letztendlich mit voller Wucht entlädt.

Bei Nummer 2 Burnt Sacrifice Offering gehen die Jungs den genau umgekehrten Weg – denn diese Nummer marschiert ab der ersten Sekunde mit treibenden Blasts und einem markerschütternden Schrei los und schafft es, auch ohne den Titel gelesen zu haben, sofort das Kopfkino von Tod und Verderben auszulösen. Genial technisch dröhnen die Gitarren hier aus vollem Rohr und unterbrechen sich nur durch einige Bridges, in denen die mächtige Voice im Vordergrund steht. Ab Minute 4 ist das Feuer endgültig niedergebrannt und die bedrohliche Stimmung, mit der DEVOURNING VOID schon im ersten Track so geschickt gespielt haben, kommt wieder voll zum Tragen

Wer nun denkt, dass Dragged Into A Bottomless Pit genau im gleichen Tempo weiterwummert, hat sich getäuscht. Hier wird im mittleren Tempo eine finstere Atmosphäre aufgebaut, die eigentlich keine große Technik mehr nötig hätte – trotzdem werden auch hier hochpräzise Gitarrenarbeit und stimmige Taktwechsel abgeliefert. Nach einer Bridge nimmt der Track nochmal Fahrt auf, bevor er – ganz im Stil der zuvor aufgebauten Bedrohlichkeit – ausklingt.

Swarming Famine verfolgt im Grunde das gleiche Muster wie der Vorgänger, auch wenn die Nummer etwas weniger technisch ist. Trotzdem wirkt sie extrem durchdacht – die Lyrics sind erstaunlich gut verständlich, was der Nummer einen zusätzlichen Reiz und vor allem Abwechslung verleiht.

Shrouded In Fogist, wenn man so will, der Outlaw der Platte: wo bei den Vorgängertracks Individualität, Eigenständigkeit und Technik im Vordergrund standen, wummert hier 5 Minuten lang Darkthrone, gut gemastert und auf Speed, aus den Lautsprechern – die Assoziation mit A Blaze in the Northern Sky, speziell mit „The Pagan Winter“, lässt sich beim besten Willen nicht vermeiden.

Der Gedanke an „Pure Evil Norsk Svartmetall“ wird bei Summoning The Flames Of Old nochmal so richtig verstärkt – jeder, der diese Nummer hört, ohne die Biografie von DEVOURNING VOID zu kennen, würde die Jungs sofort nach Norwegen stecken – denn diese Art von Sound ist eigentlich ein Wiedererkennungsmerkmal, das man sonst nur bei Bands wie Koldbrann, Taake oder Emperor findet.

Der Closer Across the Eternal Nothingness beginnt wie der Opener mit einem langen Intro, bedrohlicher Atmosphäre und mittlerem Tempo. Über eine Bridge wird wieder diese gewisse Gefährlichkeit aufgebaut und mit einem langen Schrei, welcher von technischer Gitarrenarbeit untermalt wird, wird der eigentliche Beginn der Nummer eingeläutet.  Auch hier wird das Tempo durch Reiterriffs gesteigert, die nochmal ordentlich antreiben, unterbricht sich durch Bridges, die die böse, hexische Voice besonders hervorheben und klingt mit der vorhin schon so perfekt eingesetzten Ruhe und Gefährlichkeit aus. Hier ziehen DEVOURNING VOID nochmal alle Register – Stilmittel, musikalisches Können und Atmosphäre verschmelzen zu einem finsteren Finale.

Fazit:
Mit Across The Eternal Nothingness liefern DEVOURNING VOID ein Debütalbum, das so gut durchdacht, atmosphärisch dicht und technisch stark umgesetzt ist, dass man kaum glauben mag, dass es sich hier um eine relativ junge Band aus Kanada handelt. Stilistisch passt das, was die Jungs hier abliefern, eindeutig eher nach Norwegen oder Schweden – nicht nur wegen des kalten, finsteren Sounds, sondern auch wegen der kompromisslosen Ausführung. Die hexische Stimme von Adam Rollick, das saubere Zusammenspiel und die stimmige Dramaturgie lassen keinen Zweifel daran, dass DEVOURNING VOID mit dieser Platte in einem Lineup mit Bands wie Emperor, Craft, Taake, Watain oder Marduk spielen könnten – ohne auch nur im Geringsten fehl am Platz zu wirken.

Einziger Wermutstropfen bleibtShrouded In Fog“: Der Track wirkt  wie eine beinahe 1:1-Hommage an Darkthrone, was auf einem so eigenständigen und ansonsten kreativ starken Album schlicht fehl am Platz ist. Nicht schlecht gemacht – aber unnötig. Ohne diesen Ausreißer hätte Across The Eternal Nothingness problemlos die Höchstwertung verdient. So bleibt ein mehr als beeindruckendes Debüt, das eine klare Handschrift erkennen lässt – und Lust auf mehr macht.

Punkte: 9 / 10

Autor: Nicki