CELTEFOG – Δ​έ​λ​τ​α (Delta)

Band: CELTEFOG
Album: Δ​έ​λ​τ​α (Delta)
Genre: Pagan Black Metal

Trackliste:
01. A Celt In The Fog
02. Gods Of Delta
03. Winter Again
04. Valfar, Ein Windir
05. Μνήμες 

Mastermind Archon hat seinem Lieblingsplatz, dem Flussdelta von Aliakmon, ein ganzes Werk gewidmet. Viel Herzblut steckt in dieser maritim-affinen Scheibe und jeder Ton, jede Note geht tief unter die Haut. Wasser kann angenehm auf der Haut sein, kann allerdings auch wild tosen, vom Himmel niederprasseln, in Kaskaden niederfallen oder sanft fließen. CELTEFOG nutzen musikalisch viele Tempi und Stimmungen, um den vielen unterschiedlichen Wirkungen gerecht zu werden. Ganz ruhig und bedächtig bauen sich die breit ausholenden Stücke auf, wunderbar schwebende Melodien versetzen uns in Trance, bevor die Band in kraftvollen Steigerungen das Blut zum Kochen bringt. Schon der vor Harmonie strotzende Opener “A Celt In The Fog” betört mit schönen Melodien, die in feinfühliger Manier ihre Kreise ziehen. Nach knapp drei Minuten bricht das Inferno los, dann kreischt der Meister hysterisch und das Tempo schnellt urplötzlich in die Höhe. Dieser Kontrast ist krass und überfallsartig, aber genau diese heftige Mischung macht den stimmungsvollen Reiz der Musik aus. Herrliche Melodik und fieses Gekreische gehen Hand in Hand und die Musiker spielen formidabel mit auf- und abebbender Dynamik. Leider kann der blecherne Drumsound in den schnellen Passagen in punkto Atmosphäre nicht mit der superben Musik mithalten und schränkt somit den Hörgenuss ein wenig ein. Gut, dass die wunderbaren Melodiebögen und herzlich furiose Attacken dieses Manko mehr als wett machen. Schöne Gesangsarrangements verbinden Screeches und heroischen Gesang in spannender Weise und sorgen auch vokalistisch für Variation. Der Folk-Anteil (Flöten und Lyra) ist organisch integriert und ernstzunehmend authentisch ohne lustige Schunkelschlagseite. Sehr schön gelungen: die Ehrerbietung an Valfar von Windir, der als Inspirationsquelle die Musik vor Lebendigkeit und Enthusiasmus übersprudeln lässt.

Fazit: Dieses Album entspannt, überrascht, hypnotisiert und bietet heftige Kontraste. Von sanfter Elegie über schwelgerische Töne bis hin zu rasiermesserscharfen Riffs ist alles vertreten, das eine packende Musikreise garantiert.

Punkte: 9 / 10

 

Autor: Leonard