MENERRA – Tales (2025)

Band: MENERRA
Album: Tales
Genre: Melodic Death/Black Metal

Trackliste:
01. We Are Westphalia
02. Sturmtag
03. Iron Chest
04. Baxmann
05. Gallows In The Fog
06. Wall Of Death
07. Death And Destruction
08. Craving For Blood

Vor mehr als 20 Jahren, konkret im Jahr 2003, wurde die Band MENERRA gegründet. Das westfälische Quintett verspricht eigenständigen ‚westphalian Death Metal‘, mid-tempo, groovig, melodiös und hart. In den Lyrics beschäftigen sie sich mit Mythen und historischen Fakten aus ihrer Heimatregion. Im Frühjahr 2025 wird nun ihr zweites Album Tales veröffentlicht. In acht Songs und einer Laufzeit von etwas mehr als 33 Minuten. erzählen sie uns einige dieser Geschichten. Also – hören wir uns das an.

Ein klassisches Band-Lineup, 2 Gitarren, Bass, Drums und Vocals. Eine solide Rhythmussektion, tragende Riffs, eingestreute Solos und tiefe gutterale Vocals ergeben weitgehend geradlinigen, attitudefreien Groove-Metal. Die erste Hälfte des Albums ist dabei etwas stürmischer und nach vorne treibend. Durchaus druckvoll, gemütlich groovend, mit einfachen Riffs – da kann man schon mal mit dem Kopf nicken, auch wenn die herausblitzenden Highlights ausbleiben und die Songs gleichförmig wirken. Erst mit mehrmaligen Hören entwickeln sich die Details heraus. Mit „Gallows in the Fog“ ändert sich die Charakteristik etwas, wird es sogar leicht balladesk, wenn das Schicksal einer unschuldig zum Tode verurteilten jungen Frau skizziert wird. Die zweite Hälfte des Albums ist insgesamt etwas langsamer, wenn auch die schweren Gitarren erhalten bleiben, aber Drums und Bass streben nicht mehr so nach vorne, sondern bilden eher ein tragendes, stabiles Fundament, auf dem – wie in „Wall Of Death“ mit einem breites Gitarrensolo – etwas ausprobiert werden kann. Oder wie in „Craving For Blood„, wo sich der ganze Song an einer melodiösen Gitarrenlinien entlang entwickelt.
Davon – also etwas auszuprobieren – dürfte es ruhig mehr sein, die Songs bleiben sich zu ähnlich, vor allem aber berühren sie nicht. Es gelingt nicht Emotion zu vermitteln, nicht mit der Musik, nicht mit den Vocals, nicht mit den Geschichten, es bleibt irgendwie oberflächlich, simpel, skizzenhaft.

Fazit:
Das vorliegende zweite Album von MENERRA bietet unaufgeregten, attitudefreien, mid-tempo Groove-Metal, der recht gemütlich daher kommt und gelegentliches Kopfnicken auslöst. Wer es mag, an soliden Rhythmus-Parts und melodiösen Gitarren-Linien entlang zu surfen, wird dieses Album mögen, wenn es auch ohne ganz große Glanzlichter bleibt.

Punkte: 5/ 10

 

Autor: distelsøl