SEASONS IN BLACK – Anthropocene (2025)

Band: SEASONS IN BLACK
Album: Anthropocene
Genre: Melodic/Groove Death Metal

Trackliste:
01. World Wide Venom
02. Seasons In Black
03. You Get What You Give
04. Yellow Sky
05. Inside
06. Blacksite
07. Fatal Fallout
08. Hell Again
09. Forsaken

SEASONS IN BLACK kann man getrost als Urgesteine der deutschen Metalszene bezeichnen. Gegründet wurde die Band bereits 1996 im bayrischen Neukirchen beim Heiligen Blut. Ihr Debut-Album Deadtime Stories veröffentlichten die Bayern 2005. Acht Jahre später folgte The Swansong Diearies. Dann wurde es sehr still um die Gruppe und es dauerte ganze 12 Jahre, bis das vorliegende dritte Werk Anthropocene auf den Markt kam. Man schloss sich dafür Apostasy Records an und über dieses kam das Release sowohl als CD- als auch als Vinyl-Editon im Juli 2025 auf den Markt.

Frontman Ludwig Maurer ist bestens bekannt für seine Steaks, Rinderzucht und seine Kochbücher. Ich persönlich bin auf die Band gestoßen, als ich Kitchen Impossible schaute und in der Sendung auch seine Leidenschaft zum Metal thematisiert wurde. Von daher war ich bespannt, ob die Mucke so saftig und blutig wie seine gebratenen Steaks ist. Eine erste Kostprobe bekommt man schon im Opener „World Wide Venom“. Hier steht eingängiger und mitreißender Melodic Death Metal auf der Speisekarte. Noch grooviger geht es dann im stampfenden „Seasons In Black“ zur Sache und man fühlt sich fast gezwungen, mit dem Kopf zu nicken. Vor allem die Einbindung der Keyboards erinnert ein wenig an die glorreichen Zeiten, als Crematory am Zenit ihres Schaffens waren. Einziger Kritikpunkt ist die mangelnde Abwechslung im Song, da man doch recht straight performt. Im folgenden „You Get What You Give“ gibt es punkto Ohrwurm-Charakter auch nichts zu bemängeln, aber auch diesmal wirkt alles etwas statisch, da die großen Überraschungen ausbleiben. Generell fehlt mittlerweile auch der Tritt aufs Gaspedal, um für frischen Wind zu sorgen. Leider bietet auch „Yellow Sky“ wenig Neues und schön langsam wird es Zeit, dass das Steak vom Grill genommen wird, um keine Schuhsohle zu werden. An der fünften Stelle folgt dann ein Cover des Kult-Songs „Inside“ der britischen Band Stiltskin. Diesen kennen viele der älteren Generation, da er als Soundtrack einer Levis Jeans-Werbung diente. Das Cover ist gut gelungen, obwohl man ihm mehr eigene Identität einhauchen hätte können. „Blacksite“ hat dann endlich etwas mehr Abwechslung in Form eines kurzen, aber schnelleren Gitarren-Riffs zu bieten. Auch wenn dieser sehr knapp dosiert ist, reicht es doch, um frischen Wind reinzubringen. Auch in den verbleibenden drei Songs „Fatal Fallout“, „Hell Again“ und „Forsaken“ bleibt man der groovigen Mid-Tempo-Gangart treu. Somit bleibt es bei einem guten Album, dem einfach die nötige Abwechslung fehlt.

Fazit:
SEASONS IN BLACK liefern mit Anthropocene ein mitreißendes Werk ab, in dem nur die Abwechslung etwas zu kurz kommt. Die Zutaten sind definitiv die Richtigen, aber am Rezept sollte man vielleicht noch etwas arbeiten.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Thomas Mais-Schöll