YFEL1710 – Black Metal Gnosis (2025)

Band: YFEL1710
Album: Black Metal Gnosis
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Witchcraft Commandment
02. Walka ludzi z człowiekiem, ilości z jakością
03. Black Metal Gnosis
04. Sam sobie Ofiarowany
05. W Pogardzie pospólstwa
06. Diabelskie Pakty
07. Klatka na ludzi
08. Nemezis

Viel ist nicht über das polnische Black Metal-Duo YFEL1710 zu erfahren. Gitarrist und Vokalist Klimorh ist auch einziges verbliebenes Gründungsmitglied seiner zweiten, nach wie vor bestehenden Black Metal- Kapelle NON OPUS DEI, wobei auffällt, dass der Begriff ‚Yfel‘ Klimorh auch dort schon lange zu begleiten scheint. Bereits das erste, 1998 aufgenommene Demo, trug ‚Yfel‘ als Titel. YFEL1710 wurde 2018 mit dem Bassisten Isil gegründet. Das vorliegende Album Black Metal Gnosis ist bereits das dritte Album des Duos und verspricht mit 8 Songs und eine Laufzeit von mehr als 38 Minuten polnischen Black.

Beim ersten groben Hineinhören wird klar: mit Black Metal Gnosis legt die polnische Band YFEL1710 ein Werk vor, das sich stark an der zweiten Black-Metal-Welle orientiert und so bekannte Wege beschreitet. Prägnante, frostige Gitarrenarbeit, schneidend giftige Vocals und recht klassisches Songwriting, das aber – so scheint mir – aus voller Überzeugung. Die Lyrics sind vom ersten und letzten Song abgesehen durchgehend in polnisch, was das Verständnis erschwert, dennoch: es scheint sich um spirituellen Verfall, Krankheit und gesellschaftliche Degeneration zu drehen, auch gibt es einen Bezug auf die Geschichte der nordpolnischen Region Warmia. „Nemesis„, der letzte Song des Albums, baut offenbar auf einem Original-Text von H.P. Lovecraft auf.
Musikalisch entfaltet sich ein roher, unversöhnlicher Sound. Keine modernen Akzente oder Verfeinerungen, stattdessen Rohheit, Direktheit und Atmosphäre. Besonders deutlich wird das in Songs wie Walka ludzi z człowiekiem, ilości z jakością oder Klatka na ludzi in denen die Band mit ihrem Stil glänzen kann. Man hört die Inspiration des traditionellen norwegischen Sounds, aber auch des zeitgenössischen polnischen Black Metal, ohne jedoch Eigenständigkeit und Authentizität dafür zu opfern. Die Produktion freilich bleibt bewusst glanzlos und roh, gleichzeitig gelingt es aber genügend Dynamik zu bieten, sodass der Sound nicht stumpf oder unangenehm spitz bleibt. Das alles zusammen genommen, bietet keine wirklichen herausstechenden Elemente, keine große Innovation, aber solides, traditionsbewusstes und doch regional verwurzeltes Handwerk. Nicht mehr, nicht weniger.

Fazit:
Mit Black Metal Gnosis wollen die Polen von YFEL1710 nichts neu erfinden. Vielmehr entwickeln sie auf den Schultern der Riesen der zweiten Welle des Black Metal stehend und Einflüsse aus dem zeitgenössischen polnischen Black aufgreifend, ein eigenständiges Klangbild. Für Hörer, die klassischen Black Metal mit regionaler Färbung schätzen, ist dieses Album zweifellos hörenswert.

Punkte:

Autor: distelsøl