XIFICURK – 1096 (2025)

Band: XIFICURK
Album: 1096
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Al-Fatiha (Intro)
02. The Iblis Within
03. Niech cię szlag
04. Ya’juj wa Ma’juj
05. Into Eternal Suffering
06. Al-Jabbaar
07. Dead Man Walking
08. Blackthirst (Like Rivers of Hate)
09. An-Nasr (Outro)

Das polnische Duo XIFICURK, bestehend aus Sitre De Sitirin und Temira De Temirin geht in die Vollen: Sie wollen sich vom heutigen „schönen“ Black Metal abgrenzen, definieren ihr Genre als „Blackest Metal“ und sind inspiriert vom norwegischen BM der frühen 1990er Jahre. Ihre Idee dieses schwärzesten Metal verdichten sie auf dem vorliegenden Debüt-Album 1096, das mit neun Tracks und einer Laufzeit von rund 51 Minuten die Hörerin in die musikalische Welt von XIFICURK entführt.

In gewisser Weise befinden sich XIFICURK auf einem Kreuzzug, wenn auch dem des umgekehrten Kreuzes. Das findet sich im Namen – falls es noch nicht aufgefallen ist: Krucifix von hinten nach vorne buchtstabiert – und im Topos des ersten Albums, der da groß mit Anti-Kirche und Blasphemie überschrieben werden kann. Da marschiert die „blackest Army“ unter dem Zeichen des umgekehrten Kreuzes gegen Christentum und Islam, werden Sheitan und Dajjal als neue Herren verehrt, wird Tod, Verderben besungen und die arrogante vermeintliche Überlegenheit kritisiert. Das erscheint mir schon alles sehr plakativ und ostentativ.
Nun denn, sei wie es sei – hier soll es dann doch mehr um die Musik der zwei Polen gehen. Tatsächlich ist die Orientierung am frühen norwegischen Black Metal nicht zu überhören, eine kleine Zeitreise hin zu rumpelnden Gitarren, polternden Drums, kreischenden Vocals und vor allem prägnanten Synths, die oftmals die Melodie tragen. Die Synthie-Lines sind für mitteleuropäisch geprägte Ohren durchaus auffällig, sind doch – dem Motiv der Islamkritik folgend – Einflüsse aus dem Nahen Osten integriert worden; dabei werden auch längere Instrumental-Tracks zu einem gespenstischen Klangteppich verwoben. In Summe wirkt das alles durchaus rund, auf seine Weise einzigartig, auf eigenartige Art und Weise auch frisch im abgewetzten, old-school Mantel. Ich stelle fest, es lässt mich nicht kalt, es berührt mich. Unangenehm. Ambivalent. Nicht einladend. Vielleicht ist das die schwärzeste Art der Berührung, ganz so wie es sich XIFICURK eigentlich auch vorstellt.

Fazit:
Ein interessantes Album, das die Hörerin im abgewetzten aber immer noch gut tragbaren Mantel der zweiten Welle des BM in die Welt von XIFICURK entführt. Trotz der old-school Vibes klingt es gleichzeitig auf eigenartige Weise durchaus frisch, mit interessanten Ideen und auch einzigartig. Es ist in seiner Gesamtheit gut gemacht, rund und doch berührt es mich unangenehm und hinterlässt mich ambivalent.

Punkte: 7/ 10

 

Autor: distelsøl