WRETCHED PATH – Sea Of Death (2025)

WRETCHED PATH kommen aus der finnischen Provinz Uusimaa und sind seit 2020 aktiv. Trotz ihrer noch jungen Geschichte können die Finnen bereits 2 Longplayer vorweisen. 2022 erschien mit Heavy Lies The Crown (–>Review) ihr Debut-Album. Das vorliegende zweite Werk trägt den Titel Sea Of Death und erblickte im März das Licht der Tonträger-Welt. Der Silberling wurde mit 8 Tracks bestückt und bietet Death Metal-Mucke für 31 Minuten und 19 Sekunden.

Aufgrund des Cover-Artworks könnte man vielleicht denken, dass man ein brachiales Geholze zu hören bekommt, aber wer die Finnen bereits kennt, weiß, dass sie immer eine Packung Melodie im Handgepäck dabei haben. So bekommt man zwar rustikale Death Metal-Kunst zu hören, aber diese wird immer wieder durch Melodien aufgebrochen. Dadurch bekommt die Mucke einen guten Wiedererkennungswert und klingt zu keiner Zeit monoton. Gesanglich gibt Frontmann Esa S. tiefe Growls zum Besten. Der Opener „Release Of Violence“ ist gleich das beste Beispiel dafür, wie man Death Metal ansprechend vorträgt, denn hier bekommt man gleich ein grandioses Werk vorgesetzt. Die Nummer weiß von Anfang bis Ende voll zu überzeugen und die melodiösen Riffs, die zwischendurch eingestreut werden, haben einen tollen Wiedererkennungswert. Für mich einer der besten Death Metal-Songs der vergangenen Jahre. „Death Machine“ ist etwas grooviger angelegt, bietet weniger harmonische Parts, kann dafür die Headbanger-Fraktion aus ihren Verstecken locken. Ähnlich ist auch der dritte Titel „Apophis“ angelegt und so bleibt die Kopfnicker-Gesellschaft in Form. Doch dann driftet man mit „False God“ zu sehr ab und liefert 08/15-Kost ab und der anfängliche Höhenflug scheint sich im Sinkflug zu befinden. Zum Glück kratzen WRETCHED PATH mit „Rot Alone“ die Kurve und finden wieder besser in die Spur. Auch wenn man nicht mehr diese Balance zwischen Harmonie und Aggression findet, bietet man doch wieder mehr Melodien an und kann so den Zuhörer erneut für sich gewinnen. Mit „Violence Within“ beschreitet man wieder sehr grooviges Terrain, kann diesmal aber mit guten Thrash-Anleihen für Stimmung sorgen. Diesen Schwung kann man auch in den verbleibenden beiden Tracks „Wretchted Path“ und dem Titel-Song „Sea Of Death“ mitnehmen. Erstgenannte Nummer setzt nochmals auf mitreißende Riffs und im abschließenden Werk bekommt man nochmals eine Machtdemonstration der Finnen geboten. So bringt man das Album zu einem mehr als würdigen Ende und trotz leichtem Schwächeanfall in der Mitte liefert man ein deftiges Stück Death Metal ab!

Fazit:
WRETCHED PATH schaffen auf ihrem Album Sea Of Death eine gute Balance zwischen Aggression und Harmonie zu finden. In der Mitte verliert man etwas den Faden, findet aber im letzten Drittel wieder zur Höchstform zurück. Mit „Release Of Violence“ hat man sogar einen der besten Death Metal-Songs der letzten Jahre im Gepäck. Absolute Pflicht-Lektüre für Genre-Fans!

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll