WOLFPATH – Wolfpath

Das polnische Black Metal-Duo WOLFPATH ist seit 2021 aktiv. Die in der Hauptstadt Warschau beheimateten Musiker Void und Marcello veröffentlichten ihre gleichnamige EP Anfang 2023 in digitaler Form. Einige Monate später konnte man mit ADG Records ein Label für die physische Veröffentlichung gewinnen. Die Scheibe beinhaltet 6 Tracks bei einer Laufzeit von 23 Minuten.

Der Opener “Cursed Moon” lässt schon erahnen, dass sich die zwei Polen nicht auf herkömmlichen Black Metal spezialisiert haben. Die Musik von WOLFPATH klingt recht modern und so auch die Aufnahme. Der Sound ist klar, druckvoll und erinnert mich ein wenig an MGLA. Es fließen zu den schwarzmetallischen Parts mit rauem Gekeife auch leichte Element aus dem Pagan Metal-Genre ein. Diese klingen rockig, werden durch klare Vocals begleitet und sind dadurch sehr eingängig. Im zweiten Song “Wolfpath” konzentriert man sich dann auf eine düstere Black Metal-Performance und verzichtet auf die Pagan Metal-Einflüsse vom Vorgänger. Schade, da die Darbietung definitiv an Qualität verliert und in der breiten Masse untergeht. In “Return Ov The Freezing Void” bekommt man zwar auch nur düstere Schwarzmetall-Klänge geboten, aber zumindest kann man hier wieder mit eingängigen Melodien aufwarten und so den Zuhörer bei Laune halten. Die vierte Nummer “Konstelacja Ognia” ist dann zum ersten Mal mit Lyrics in der Landessprache. Dieser Track kann endlich wieder voll überzeugen, da er mehr Abwechslung und härtere Black Metal-Einflüsse aufweist. “Z Popiolow” bietet dann nur eine bedrohliche Geräuschkulisse mit Geflüster im Vordergrund und Schreie im Hintergrund. Ob hier knapp 3 Minuten notwendig waren, wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. Den Abschluss bildet dann der Song “Wolf”, der über das eher monotone Interlude mehr als hinweg tröstet. Der melodische, rockige Track mit leichten Gothic-Elementen kann den Zuhörer sofort abholen und mitreißen. So wird diese EP würdig abgeschlossen.

Fazit: Das Black Metal-Duo WOLFPATH hat ohne Frage viel Potential und liefert mit der gleichnamigen EP ein solides Erstlingswerk ab.

Punkte: 7 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll