
Band: VERBA SERPENTIS
Album: Ophidic Gnosis
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Leviathan
02. Monuments Of Dust
03. Purging Fire Ritual
04. Satan’s Eye
05. Conjuring The Legions
Mit ihrer ersten EP Ophidic Gnosis präsentiert die melodisch-atmosphärische Black-Metal-Formation VERBA SERPENTIS aus Kärnten ein Werk, das die Hörer tief in die Schattenwelt uralter Weisheiten und dunkler Geheimnisse führt. Thematisch dreht sich alles um das Echo antiker Erkenntnisse und verbotenen Wissens – klassische Themen der Satanic Black-Schiene.
Instrumental brilliert auf dieser EP besonders Schlagzeuger Tenebris, der bereits als Cheftrommler von Schänder bekannt und geschätzt ist und auch hier wieder mit außergewöhnlicher technischer Präzision und unglaublicher Geschwindigkeit überzeugt. Diese Art von meisterhafter Drumarbeit kennen und lieben wir bereits aus seiner Zeit bei HELLSAW, und auch bei VERBA SERPENTIS enttäuscht er keineswegs.
An seiner Seite liefert Achlycet eine ebenso beeindruckende Leistung ab. Nicht nur, dass er durch technisch hochwertige Gitarrenarbeit glänzt, Achlycet übernimmt außerdem die Vocals – und das mit einer hexischen, absolut bösen Stimme, die den satanischen Vibe der fünf Track starken EP authentisch zur Geltung bringt.
Ophidic Gnosis überzeugt vor allem durch hohes Tempo und musikalische Raffinesse. Besonders auffällig ist das klare Spannungsmuster, das sich konsequent in jedem Song aufbaut und zur Mitte hin wieder kontrolliert abebbt. Dabei gelingt es der Band trotz dieser repetitiven Struktur, stets fesselnd und kraftvoll zu bleiben, wenngleich selbst die herausragende technische Arbeit an Gitarre und Schlagzeug diesen stetigen Aufbau vorhersehbar und leicht monoton wirken lässt. Jedoch erweist sich genau diese Gleichmäßigkeit als Stärke und verleiht der EP einen hypnotischen, beinahe rituellen Charakter.
Teilweise wirkt das musikalische Konzept wie eine Neuinterpretation eines unserer besten Exportprodukte – nämlich Hellsaw, ergänzt durch charakteristische Elemente von Schänder – insbesondere die extrem schnellen Drumparts. Damit erzeugen VERBA SERPENTIS eine zugleich vertraute und doch einzigartige Klangwelt, welche aber leider etwas an Individualität und Eigenständigkeit vermissen lässt. Die Beats erinnern stellenweise deutlich an Satanic Warmaster, während die Atmosphäre Assoziationen an Beherit weckt – jedoch ohne deren typische Räudigkeit und mit einem wesentlich höheren musikalischen Tempo, das den Songs zusätzliche Energie und Intensität verleiht.
Fazit:
Ophidic Gnosis ist eine gute erste EP, die VERBA SERPENTIS definitiv als neue Kraft in der Szene etabliert. Durch die Kombination aus exzellenter technischer Leistung, stimmungsvoller Atmosphäre und authentisch finsteren Vocals erzeugt die Band ein ebenso intensives wie fesselndes Hörerlebnis, wobei meinem persönlichen Empfinden nach das Alleinstellungsmerkmal fehlt und wohl zu viel an der „guten alten Zeit“ gehangen wird.
Punkte: 7/ 10
Autor: Nicki