TALES OF MIKE – Human (2025)

 

Band: TALES OF MIKE
Album: Human
Genre: Epic Heavy/Doom Metal
Label: Fetzner Death Records

Trackliste:
01. Nomen est Omen
02. Nevermore
03. Money Tree
04. Human Masquerade
05. Ancient Mirror
06. Hourglass
07. Abandoned
08. Swan Song

Mit Human präsentiert TALES OF MIKE ein Album, das den Hörer auf eine intensive, emotionale Reise zwischen Zorn, Zweifel und Hoffnung mitnimmt. Bandgründer Mike Heß vereint darin persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlicher Kritik und musikalischer Experimentierfreude. Doch wo Mut zur Vielfalt herrscht, entsteht auch Reibung – und genau das macht Human gleichermaßen faszinierend wie herausfordernd.

Musikalisch zeigt sich Human als wuchtige Mischung aus Heavy, Doom und etwas Thrash Metal – ein Spagat, der nicht immer ganz rund gelingt. Mike Heß beweist große Spielfreude und technische Kompetenz, verliert sich dabei aber stellenweise in zu vielen Stilwechseln. So wirkt der Übergang von schleppenden Doom-Passagen zu schnellen Thrash-Attacken mitunter etwas abrupt.
Gesanglich liefert Gonzalo Civita eine erstaunliche Bandbreite – von klarem Gesang über aggressive Shouts bis hin zu düsteren Growls. Doch genau diese Vielseitigkeit kann an einigen Stellen überladen wirken und den roten Faden verwischen. Auch das Intro „Nomen Est Omen“, das mit Sprachsamples und atmosphärischen Klängen experimentiert, könnte die Meinungen spalten: originell, aber etwas sperrig.
Dafür glänzen Songs wie „Nevermore“ mit emotionaler Wucht und „Money Tree“ mit thrashiger Energie und bissiger Gesellschaftskritik. „Ancient Mirror“ zeigt die introspektive Seite des Projekts, während „Swan Song“ als melancholisches Finale überzeugt. Die Texte – teils von Shannon Heß verfasst – verleihen dem Album Tiefgang, auch wenn sie stellenweise etwas plakativ wirken.
Produktionstechnisch bewegt sich Human auf solidem Niveau: Der Sound ist klar und druckvoll, gelegentlich drängen Gitarren und Drums den Gesang leicht in den Hintergrund (nicht immer zum Nachteil). Insgesamt entsteht der Eindruck eines ambitionierten, aber noch nicht vollständig ausbalancierten Werkes – roh, ehrlich und ein wenig ungestüm.

Anspieltipp: „Abandoned“

Fazit:
Human ist ein spannendes, stellenweise anstrengendes Album zwischen ambitionierter Vision und Unruhe. TALES OF MIKE überzeugen mit Emotion, Handwerk und Mut zur Vielfalt, stolpern aber hin und wieder über ihre eigene Ambition. Wer Musik mit Ecken, Kanten und echter Persönlichkeit sucht, wird hier fündig – auch wenn der Weg manchmal holprig ist.

Punkte:

Autor: Tom K.