
Band: SYMBIOTIC GROWTH
Album: Beyond The Sleepless Aether
Genre: Progressive Black Metal
Trackliste:
01. Of Painted Skies And Dancing Lights
02. Spires Of The Boundless Sunset
03. The Architect Of Annihilation
04. The Sleepless Void
05. Arid Trials And Barren Sands
06. Lost In Fractured Reveries
07. Trading Thoughts For Sleep
Das progressive Black Metal-Trio SYMBIOTIC GROWTH legt mit Beyond The Sleepless Aether sein zweites Full-Length-Album vor und wirft damit wie schon beim Debüt die Frage auf, weshalb sich die Kanadier überhaupt dem Prog-Black-Label zuordnen. Denn was hier geboten wird, ist vielmehr ein Hybrid aus Melodic und Symphonic Death mit Blackened Deathiger Härte – technisch präzise, opulent arrangiert, aber stilistisch weit entfernt von Progressive Black Metal.
Der Opener „Of Painted Skies And Dancing Lights“ startet mit Sprechgesang und einem epischen Riff, ehe Doubleblasts und scharfe Blackened-Death-Passagen übernehmen. Mehrere Takt- und Tempiwechsel halten die Spannung konstant hoch, ein atmosphärisches Solo und eine stimmungsvolle Bridge runden gekonnt ab.
„Spires Of The Boundless Sunset“ setzt die Linie fort: Auf komplexe Gitarrenarbeit treffen cleane Vocals im Wechselspiel mit deathigen Shrieks – trotz dramatischer Epik und symphonischem Bombast bleibt der Track druckvoll und tight.
„The Architect Of Annihilation“ beginnt erneut mit Sprechgesang, bevor Blastbeats, cleane Parts und harsche Screams ineinander greifen. Black Metal ist hier kaum mehr erkennbar, stattdessen dominiert ein Sound mit Dark-Tranquillity-artigem Flair. Das ruhige Mittelstück und ein sphärisch aufgeladenes Solo sind die Highlights des Tracks.
„The Sleepless Void„ ist das erste Stück auf dem Album, das sich stimmlich und stilistisch durchgängig am Black Metal orientiert – mit harscher Atmosphäre, rasenden Drums und einem ruhigen, fast Ambient- artigen Ausklang.
„Arid Trials And Barren Sands“ kehrt zur Death-Schiene zurück. Eingängige Melodiebögen, durchdachte Bridges, eine wuchtige Bassline und mehrere heftige Drumparts sorgen für Druck und Eingängigkeit, ohne an technischer Finesse zu verlieren.
„Lost In Fractured Reveries“ besticht durch schwere Riffs, Synth-Elemente und halb-clean gemischte Vocals mit Drumparts, die aber eher in den Old School oder Brutal Death als sonstwohin gehören. Der Mix aus diesen Anklängen und melodischem Aufbau wirkt ungewöhnlich, aber durchaus gelungen – und lässt erneut die Genrefrage offen.
Der Closer „Trading Thoughts For Sleep“ schließt das Album mit träger, doomiger-Schwere. Entschleunigte Melodieführung, cleane Vocals und starke Soli sorgen für Tiefe.
Eine atmosphärische Nummer, die sich Zeit lässt – und genau darin seine Stärke findet.
Fazit:
Auch wenn die stilistische Eigenbezeichnung als Progressive Black Metal kaum nachvollziehbar ist, liefern SYMBIOTIC GROWTH mit Beyond The Sleepless Aether ein starkes, vielschichtiges Album ab. Wer auf melodischen, symphonischen Death Metal mit experimentellen Ausflügen in den Black und Blackened Death steht, wird begeistert sein – denn musikalisch überzeugt die Platte auf ganzer Linie.
Punkte: 10/ 10
Autor: Nicki