Band: Slaughter The Giant
Album: Depravity
Genre: Melodic Black/Death Metal
Trackliste:
01. Depravity
02. World To Come
03. Compliance
04. Co-ed Butcher
05. Ritual Abuse
06. Ecological Collapse
07. The Undead
08. Dark Days
Die Belgier Slaughter The Giant erfreuen uns nach der EP Asylum Of The Dead (2019) mit ihrem Erstwerk Depravity (2022). Der symphonische Black / Death Metal wird wohltuend von jeder Menge feiner Melodielinien durchzogen und die orchestralen Beigaben sind organisch in die Kompositionen eingewoben. Die Musik wirkt pompös, verliert aber durch die aggressive Stimme und viele schnelle Passagen neben aller Melodiösität nicht an Schärfe oder Angriffslust. Die fokussierten und knappen Stücke kommen schnell auf den Punkt, verzichten auf unnötigen Ballast; der Zugang fällt deshalb nicht allzu leicht, denn plakative Refrains oder süßliche Hooks kommen während der guten halben Stunde kaum vor. Kurz eingestreute Atempausen und rhythmische Bangerrriffs durchbrechen die straff und zackig vorgetragene, stilvolle Prügelei. Die dezent symphonische Groove-Kante im Verlauf des Songs “Compliance” gibt einen guten Einblick in die Speedmelodik-Stilistik des Quintetts, denn hier bleibt für eine hymnische Note auch noch Platz. Feinsinnige Therion-artige Chöre sorgen bei “Co-ed Butcher” für das akustische Sahnehäubchen. Ein Kirchenorgel-Intro hier, groovige Passagen dort, dazwischen viele knackige Attacken und (zu wenige) breit gespannte Melodiebögen – das geht erwiesenermaßen live auf den Brettern, die die Welt bedeuten, sehr schnell in Fleisch und Blut über und strapaziert den Nacken erheblich.
Fazit: Für meinen Geschmack könnte sich das quirlige Quintett etwas mehr Zeit für die Ausarbeitung und das Wirken von Ideen lassen, so wirkt Depravity wie ein kompakter und komprimierter Wutklumpen mit melodischer Schlagseite, welche ruhig noch etwas mehr Spielraum einnehmen hätte können.
Punkte: 8 / 10
Autor: Leonard