SICULICIDIUM – Az elidegenedés melankóliája (2024)

Band: SICULICIDIUM
Album: Az elidegenedés melankóliája
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Kezdetben 
02. Az első
03. Zúg a fenyves
04. Székely blues 
05. Áradás
06. Együttérzés és bölcsesség
07. Hasadás 
08. Kék iszap
09. Ima
10. Létforgatag

Az elidegenedés melankóliája ist das Ende Juni 2024 erschienene neue Album des rumänischen Duos SICULICIDIUM – und markiert gleichzeitig einen bemerkenswerten stilistischen Bruch mit dem bisherigen Schaffen. Die Band, die bislang für harschen, eigenwilligen Black Metal mit folkloristischen Anleihen stand, begibt sich hier in weitaus experimentellere, fast sakral-ambientartige Klangwelten. Die Frage ist also: Kunst oder Konzeptüberladung?

Schon beim ersten Hören wird klar, dass Az elidegenedés melankóliája ein völlig anderes Ziel verfolgt als klassische Black-Metal-Alben. Statt Gitarrenwände und Blastbeats gibt es meditativ schwebende Klangflächen, flüsternde Rezitationen, Gebetsfragmente und folkloristische Loops. Das ist grundsätzlich spannend – und wirkt auch streckenweise sehr stimmungsvoll.

Problematisch ist allerdings, dass sich viele dieser Passagen zu oft wiederholen – nicht unbedingt auf Song-, aber auf Albumebene. Die Stücke wirken häufig mehr wie Skizzen, Fragmente, lose Gedanken anstelle ausgearbeiteter Kompositionen. Manches fließt gut, anderes verliert sich ein wenig im eigenen Nebel. Das kann faszinieren, aber auch ermüden. Und auch wenn der Gesang als bewusste Klangtextur eingesetzt wird – er bleibt über weite Strecken zu diffus, um wirklich hängen zu bleiben.

Was dem Album allerdings niemand absprechen kann: Atmosphäre hat es, und zwar jede Menge. Wer sich darauf einlässt, kann in eine ganz eigene, melancholisch-spirituelle Welt eintauchen. Die Produktion ist dabei passend roh, aber nicht nachlässig – was die Intention gut unterstützt.

Fazit:
SICULICIDIUM liefern mit Az elidegenedés melankóliája ein mutiges, aber auch sperriges Werk ab. Es ist ein Album, das nicht gefallen will, sondern fordern – was je nach Stimmung entweder als tiefgründige Erfahrung oder als zähe Meditation wahrgenommen wird. Wer auf experimentelle Ambient-Klangkunst mit spirituellem Überbau steht, sollte unbedingt reinhören. Wer auf klassisch strukturierte Songs hofft, könnte schnell das Interesse verlieren.

Punkte: 7/ 10

 

Autor: Georg G.