Band: PORENUT
Album: Výstup k svätej Kunde
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Prologue
02. Chapter I
03. Chapter II
04. Chapter III
05. Chapter IV
06. Epilogue

Das slowakische Black Metal-Duo von PORENUT verbreitet bereits seit 2008 seine musikalische Kunde, die sich aus der Absurdität und Bedeutungslosigkeit des täglichen Lebens nährt. Gerade in den letzten Jahren scheinen sie dazu aus dem Vollen zu schöpfen, ist doch Výstup k svätej Kunde bereits das dritte Album seit 2020 und das vierte im gesamten Portfolio der Slowaken. Diesmal handelt es sich um ein Konzeptalbum über einen See, zwei Gestalten und das Gemurmel am Ende der Zeit.
Die Lyrics der sechs Songs sind vollständig in slowakisch gehalten, die englischsprachigen Songtitel, helfen aber nicht wirklich weiter, um der Geschichte zu folgen. Ich bemühe daher also das eine oder andere Übersetzungstool, um den Plot irgendwie fassen zu können. Nun ja, die Ergebnisse stimmen einigermaßen überein, also scheinen die Lyrics tatsächlich in der Banalität des Alltäglichen verwurzelt. Sie sind in düsterem Ton, etwas mystisch, bitter-sarkastisch und an Stellen mutet es fast kafkaesk an. Die Welt ist ein seltsamer Ort.
Musikalisch ist es weniger seltsam, sondern recht konventioneller, gut hörbarer Mid-Tempo Black Metal. Bemerkenswert ist der prägnant pulsierende Bass, der mitunter djentartige Akzente setzt. Die Drums hingegen sind deutlich in den Hintergrund gemischt, was aber der Dynamik keinen Abbruch tut. Trockene Gitarrenriffs, vereinzelte Soli und flächige Struktur bilden die insgesamt dichte Gitarrenarbeit. Das alles klingt ganz rund, wenn auch ohne glänzende Höhepunkte. Es ist damit nicht ganz so rustikal wie klassischer norwegischer BM und bringt ein wenig Verspieltheit und Lebendigkeit mit. Was aber nicht ganz gelingt, ist, die Atmosphäre oder die Stimmung aufzugreifen und zu vermitteln. Das Storytelling erfolgt ausschließlich über die Lyrics, die Musik stellt quasi nur den Soundtrack, aber das solide und sehr in Ordnung, sodass es für Freunde des BM und auch jene, die es noch werden wollen, ein ganz gut hörbares Album ist.

Fazit:
Ein solides Black Metal-Album, das durch eine prägnante Bassspur eine eigene Note entwickelt. Lockere Verspieltheit trifft auf die trockene, rustikale Struktur in der Tradition des klassischen norwegischen Black Metal. Alles in Allem gut hörbar, wenn auch ohne große Glanzlichter.
Punkte:
Autor: distelsøl
