OPTICAL SUN – Diabeł (2025)

 

Band: OPTICAL SUN
Album: Diabeł
Genre: Doom/Stoner/Sludge Metal

Trackliste:
01. Strach
02. X
03. Mój Bóg Nie Umarł
04. Z Głębi Ran 
05. Morte 
06. Do Krwi
07. Spowiedź Oszukanego
08. Diabeł 
09. Gasnące Kolory

Mit Diabeł präsentiert die polnische Band OPTICAL SUN ein Album, das Grenzen sprengt – zwischen Musik, Film und Poesie. Hier wird Metal nicht einfach gespielt, sondern inszeniert. Dunkel, roh und von intensiver Symbolik durchzogen, entfaltet das Werk eine fast cineastische Wucht. Wer sich darauf einlässt, wird in eine Welt aus Klang, Sprache und Gefühl hineingezogen.


Schon der Titel Diabeł – „Teufel“ – deutet an, dass OPTICAL SUN tief in den Abgrund blicken. Das Album verwebt musikalische Schwere mit kulturellem Bewusstsein. Inspiration liefern polnische Filmklassiker wie Andrzej Żuławskis Diabeł und Gedichte von Kazimierz Ratoń oder Zbigniew Jerzyna. Dadurch entsteht eine dichte, unruhige Atmosphäre, die zwischen sakraler Andacht und absoluter Verzweiflung schwankt.
Klanglich bewegt sich das Werk zwischen Doom, Sludge und Stoner Metal. Der Bass ist rhythmisch und melodisch – schafft ein Fundament, das bebt. Die Drums marschieren träge, aber bestimmt, während Gitarren und Gesang eine düstere Kathedrale aus Sound errichten. Produzent Michał Pijocha (u. a. Belzebong) hält die Mischung roh und direkt – keine sterile Glätte, sondern authentische Härte.
Besonders stark wirken „Mój Bóg Nie Umarł“ und der Titeltrack „Diabeł“, in denen schwere Riffs und gesprochene Passagen zu einer Art ritueller Beschwörung verschmelzen. „Gasnące Kolory“ geht noch einen Schritt weiter: ein fast filmisches Klangexperiment mit gesprochenen Fragmenten, das sich anfühlt wie ein verlorener Radiosender aus einer anderen Zeit.
Das Album verlangt Aufmerksamkeit – es braucht Zeit. Die polnische Sprache, kombiniert mit literarischen und filmischen Anspielungen, schafft Distanz (wenn man, so wie ich, dieser Sprache nicht mächtig ist), die zugleich Faszination erzeugt. Hier wird nicht unterhalten, hier wird beschworen.

Anspieltipps: „Diabeł“ und „Gasnące Kolory“

Fazit:
Diabeł ist kein gewöhnliches Metal-Album, sondern ein Ritual in Klangform. OPTICAL SUN verbinden Schwere, Sprache und Bewusstsein zu einer kompromisslosen Vision. Düster, poetisch, fordernd – aber auch zutiefst lohnend. Ein Album, das bleibt, wenn der letzte Ton längst verklungen ist.

Punkte:

Autor: Tom K.