NARBELETH – A Pale Crown

Band: NARBELETH
Album: A Pale Crown
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Pathways To Occult
02. A Pale Crown
03. To Step Beyond The Veil
04. On The Sight Of Dusk
05. Of Moonlight And Spirits
06. Witness And Provider
07. Their Ethereal Dance Through Mist And Starlight
08. The King Of The Shadowthrone (Satyricon Cover)

Auf ihrem 6. Werk gönnen uns die beiden Haudegen von NARBELETH keine Sekunde Eingewöhnungszeit und überfallen den Hörer mit einer Blitzattacke. Ursprünglich aus Kuba, jetzt in Spanien beheimat, weiß das Duo aber bestens Bescheid, dass bloßes Geschredder und Highspeed auf Dauer an Effektivität verlieren und so bindet man langsamere Parts oder griffige Grooves mit ein, ohne die Grundaggressivität zu verwässern. Knallhart wie Marduk knallen uns Blastbeats entgegen, aber die hintergründige Melodik ist stets präsent. Eine selten auftretende dreckige Rock-Attitüde steht den Kompositionen gut zu Gesicht und in den epischen Momenten wagt die Band auch vokalistische Variationen. So tauchen im Titelstück “A Pale Crown” choralartige Gesänge auf, die den giftigen Growls Paroli bieten. Geschickt reduziert das Zweiergespann die Soundschichten und erreicht eine akustische Dynamik, die fließende Takt- und Stimmungswechsel bereithält. Memorable Refrains oder alles niederreißende Grooves sind nicht so wichtig wie eine aggressive, dezent melodische Gesamtwirkung. Vielleicht ist dieses Manko auch der Grund, warum mich A Pale Crown vorerst nicht nahchhaltig fesselt, denn wunderschöne Breaks wie jenes beim Highlight On The Sight Of Dusk mit anschließender Steigerung geschehen zu selten, lassen aber die Klasse der Band aufblitzen. Auch die Melancholie des folgenden Stückes “Of Moonlight and Spirits” entwickelt einen packenden Sog mit dynamischer Effektivität. Je länger das Album dauert, desto mehr Details und Feinheiten offenbaren sich und ergeben ein schillerndes Gesamtbild. Die Satyricon-Coverversion am Ende (“The King Of The Shadowthrone“) passt von der Atmosphäre wie angegossen für einen würdigen Abschluss.

Fazit: Nach einer Eingewöhnungsphase und scheinbarer Eindimensionalität schälen sich immer mehr Finessen aus dem aggressiven Sound heraus und zeigen die kompositorische Klasse dieses energischen Duos. Gebt dem Album Zeit zur Entfaltung, es nimmt gegen Ende an Intensität und Eigenständigkeit zu.

Punkte: 8 / 10

 

Autor: Leonard