MORIA – Path Of The Dead (2025)

Band: MORIA
Album: Path Of The Dead
Genre: Blackened Death Metal

Trackliste:
01. Intro – Dawn Into…
02. Crime Of Centuries
03. Path Of The Dead
04. The Tomb
05. 13th Moon
06. Mist Of Souls
07. Realm Of Darkness
08. Nailing The Holy One (Necrophobic Cover)
09. The Call Of…

Tolkien und Black Metal scheinen seit jeher zusammenzugehören. So hat auch das 2024 gegründete Blackened-Death-Projekt das Thema nicht nur in seinem klingenden Namen, sondern auch im Titel seines ersten Releases, dem neun Tracks starken Longplayer Path Of The Dead – inklusive Necrophobic-Cover.

„Intro – Dawn Into…“ ist ein klassisches Intro, das sofort an den Eingang der berühmten Minen oder an die Welt von Smaug und Thorin erinnert.

Direkt zur Sache geht’s mit dem ersten Track „Crime Of Centuries“, der in feinstem Blackened-Death-Sound mit gerader Melodieführung und growligem Gesang losbrettert. Nach dem ach so künstlerischen Intro überrascht jedoch die primitive Brutalität des Tracks.

Nicht weniger brutal, wenn auch technischer, geht’s bei „Path Of The Dead“ – dem Titelgeber – und dem darauf folgenden „The Tomb“ weiter. Die bedrohliche Stimmung der Nummern sorgt von Beginn an für Gänsehaut, während beide mit fast schon ambient-artigen Einschlägen aufwarten, durch sauberes Riffing überzeugen und hervorragende Gitarrenarbeit sowie eine klare Melodieführung liefern.

The 13th Moon“ ist die instrumentale Brücke zu den Folgetracks „Mist Of Souls“ und
„Realm Of Darkness“, die durch eine komplett andere Gangart überraschen: schwerer, härter, technischer – und vom Gesamtkonzept her um einiges melodischer und ruhiger, wenn auch nichts von der hervorragenden Gitarrenarbeit und der klaren Linie verloren geht. Der Gesang ist bei beiden Tracks allerdings die Faust aufs Auge: unpassend grobschlächtig und brutal wird geknurrt und gegrowlt – was dem ganzen Konstrukt etwas die Finesse nimmt.

Das Necrophobic-Cover „Nailing The Holy One“ zeigt nochmals die Defizite im Gesang. Zwar rumpelt die Nummer instrumental nicht weniger gewaltig als das Original dahin, verliert aber durch die ständig brutal und primitiv klingende Voice viel an Wucht und Druck.

Die musikalisch und thematisch durchaus interessante Reise wird mit „The Call Of…“ ausgeleitet – einem klassischen und gut durchdachten Instrumental-Outro.

Fazit:
Path Of The Dead liefert ein solides Debüt, das atmosphärisch und instrumental einiges zu bieten hat – vor allem durch starke Riffs, klare Melodieführung und eine stimmige Grundstimmung. Die Nähe zu Tolkien-Themen verleiht der Platte einen gewissen Wiedererkennungswert, ohne sich in überzogener Epik zu verlieren. Schwachpunkt bleibt jedoch der Gesang, der besonders in den atmosphärischen, melodischeren Tracks deplatziert wirkt und das Gesamtbild unnötig grob erscheinen lässt. Wer mit diesem Kontrast leben kann, bekommt ein spannendes Stück Blackened Death mit eigenem Charakter.

Punkte:

     

Autor: Nicki