MISANTHROPIC MIGHT – Qualzucht (2025)

Band: MISANTHROPIC MIGHT
Album: Qualzucht
Genre: Black Metal
Label: HFC Records

Trackliste:
01. Praeludium Excruciationis
02. Pestgrube
03. Succubus Witchcraft
04. Deathbell
05. Flakturm
06. Walk Among The Tombstones
07. Qualzucht
08. Moringstar

Die Wiener Black-Deather von MISANTHROPIC MIGHT geben sich erneut die Ehre und veröffentlichen mit Qualzucht ihr bereits viertes Studioalbum seit ihrer Gründung im Jahr 2000. Man könnte durchaus sagen, dass sich die Jungs auf ihrem neuesten Release noch einmal gewaltig gesteigert haben –härter, bissiger, kompromissloser als je zuvor, aber weiterhin mit jener charakteristischen Giftigkeit, die längst zu ihrem Markenzeichen geworden ist, was nach dem klassisch blackigen Intro „Praeludium Excruciationis“, bestehend aus bedrohlicher Rauscherei und Bassfrequenz, bereits deutlich wird.

Der eigentliche Einstieg erfolgt mit „Pestgrube“, in dem klassischer Blast und Tremolo über giftigem Gekeife loslegen, bevor ein Break das Ganze in eine eher deathige, grollende und wummernde Passage kippen lässt. Nur um anschließend wieder in schönster „Ewiges Reich“– oder Marduk-Manier weiterzuprügeln. Ein perfekter Kanon aus Black- und Death-Elementen mit hervorragendem Riffing und jener „Giftigkeit“, die zum Markenzeichen der Band geworden ist.

Noch mehr Blast, Tempo und Erbarmungslosigkeit bietet „Succubus Witchcraft“, das gnadenlos aus vollem Rohr schmettert. Gegen Mitte bricht der Track über einen sauberen Gitarrenpart kurz auf und wechselt danach in das typische Black-/Death-Muster aus Screams und Growls mit stampfend-wütender Dynamik.

Mit den klassisch blackigen Blasts am Ende von „Succubus Witchcraft“ läuten „Deathbell“ – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Track beginnt mit dem Geläut einer Totenglocke. Danach kratzt und beißt er über vier Minuten aus vollen Rohren, glänzt mit deftigen Blasts, giftigem Riffing, bösartigen Growls und klassisch blackigem Tremolo, bevor er exakt so endet, wie er begann: mit dem Glockenschlag.

Die Flugzeug- und Bombensounds in „Flakturm“ muss man nicht unbedingt gut finden, verstehen kann man sie jedoch. Neben technischeren, durchdachteren Riffs, mehr Variation im Drumming und dem Durchbrechen des bis dahin stets gleichen Musters sorgen sie für Abwechslung und prägen die Atmosphäre der wohl längsten Nummer der Platte. Grundsätzlich ein starker und stimmiger Track, der jedoch wieder dem bekannten Aufbau folgt: Start im klassischen Black, Wechsel in den Black/Death und Weiterführung im Black-Segment, inklusive des einen oder anderen Gitarreninterludiums. Es funktioniert, wird nach vier vorhergehenden Nummern aber vorhersehbar.

„Walk Among The Tombstones“ marschiert mit gewaltigem Tempo und klassisch blackigem Riffing los – zumindest bis kurz vor Ende. Dann greift erneut das typische Muster: blackiger Start, Wechsel in den Black/Death und Endsequenz im Blast beziehungsweise Black Metal.

Der titelgebende Track „Qualzucht“ dreht das Tempo noch einmal hoch und glänzt klassisch blackig und brutal grausam. Auch hier fehlen die deathigen Growls nicht, und der typische Wechsel zwischen Black und Death kommt erneut zum Einsatz – auch wenn sich die Nummer insgesamt eher blackig als deathig präsentiert.

Überraschend atmosphärisch beginnt der Closer „Morningstar“, bricht dann aber wieder in heftigen Blast und Reiterriff auf und wuchtet sich stampfend, ohne großartige instrumentale Experimente, bis zum Ende durch.

Fazit:
Qualzucht erfüllt genau das, was man von MISANTHROPIC MIGHT erwartet: kompromisslosen Black/Death, klassisch strukturiert, giftig, blastlastig und ohne unnötige Experimente. Die Band bleibt ihrem Muster treu, verstärkt jedoch ihre Stärken – und liefert ein Album, das zwar mehr Individualität und Spannung vertragen könnte, aber konsequent das tut, was es will: prügeln.

Punkte:

Autor: Nicki