
Band: LORE LIEGE
Album: Lore Liege
Genre: Black Metal/Ambient
Trackliste:
01. Winds Of A Black Winter
02. One Lost Hope
03. The Ancient Rite
04. Fierce Magic In The Forgotten Forest
05. Stream Of Dark Spells
06. Descending The Path Of Lives
07. Reverberation Of The Fifth Realm
08. Chamber Of Shadows
Schon seit Beginn ist über das Einmannprojekt LORE LIEGE, hinter dem der Amerikaner Chase Goodwin aka Galrög the Imperial Lore Liege steckt, wenig bekannt. Fest steht aber, dass er bereits mit dem gleichnamigen Erstling aus 2020, Lore Liege, einen ganz eigenen Stil in Gesang und der Melodieführung etabliert hat, der zwar einige Schwächen offenbart, aber dennoch Wiedererkennungswert besitzt.
Dem Namen alle Ehre machend, startet „Winds Of A Black Winter“ mit unheimlichem Windrauschen und legt sofort eine tiefdunkle Stimmung über das Album – der perfekte Wegbereiter für „One Lost Hope“, der im hohen Tempo und mit eiskalten Riffs los rauscht, nur um dann abzubremsen und die markante, fast krähende Stimme zu präsentieren – technisch einfach, rau im Mastering aber im Ambient Black durchaus wirkungsvoll.
„The Ancient Rite“ geht das Ganze langsamer an, bleibt aber ebenso roh und lässt der charakteristischen Voice viel Raum – was nach zweimal fünf Minuten Spielzeit langsam anstrengend wird.
Raffinierter wird’s mit „Fierce Magic In The Forgotten Forest„, das über ein Gitarrensolo und klassischen Blast einsteigt und melodisch durchdacht, wenn auch gleichförmig, dahin rauscht.
„Stream Of Dark Spells“ zieht sich dann fast acht Minuten dahin und kostet durch den monotonen Doom-Beat, die schrillen Vocals und hörbare Einsatzfehler sowie unharmonische Linienführung definitiv Nerven.
Mit „Descending The Path Of Lives“ folgt ein rein instrumentaler Ruhepol, der dem strapazierten Nervenkostüm des Hörers eine kurze Pause gönnt.
„Reverberation Of The Fifth Realm“ versucht es danach mit monumentaler Wirkung, die zwar durch die musikalische Umsetzung aus Dreierbeat, technischem Solo und starker Rhythmik fast gelingt, aber erneut an der disharmonischen und unrhythmischen Gesangslinie scheitert.
Das abschließende „Chamber Of Shadows“ setzt noch einmal auf Wind und Atmosphäre – stimmig, aber unnötig lang geraten.
Fazit:
Galrög the Imperial Lore Liege präsentiert mit seinem Debüt ein Werk voller Kontraste – zwischen stimmiger Dunkelheit und fordernder Geduldprobe. Die düstere Atmosphäre, die rohen Gitarren und der eigenwillige Gesang schaffen zwar Wiedererkennungswert, doch bremsen Monotonie, technische Schwächen und überlange Passagen das Gesamtbild aus. Obwohl einzelne Tracks durchaus überzeugen, wirkt das Gesamtkonzept nicht sauber umgesetzt und hinterlässt einen disharmonischen, unstimmigen Eindruck. Was bleibt, ist ein Release mit Potenzial – aber auch mit deutlich Luft nach oben.
Punkte: 5 / 10
Autor: Nicki