KULT ET MORTE – Decadence And Descent (2023)

Band: KULT ET MORTE
Album: Decadence And Descent
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Charming Deep Scars
02. Susurra sed de sangre
03. End Of The Line
04. Ode From Darkness
05. Inner, Lost, Essence
06. Morbid Lakes Of Blood
07. Morte de la muerte

Das spanische Quartett KULT ET MORTE wurde bereits 2014, ursprünglich als Solo-Projekt des Gitarristen Silencio, gegründet. Die anderen Bandmitglieder, die alle – wie auch Silencio selbst – auch Mitglieder von BERSERK sind, stießen nur kurz danach dazu. Nach einer längeren Pause nahm das Projekt dann Gestalt an und eröffnete sich die die „Notwendigkeit, die dunkelsten Gründe des Black Metal von Verwüstung und Tod zu erkunden“. Daraus entstand dieses Debüt-Album mit sieben Songs und einer Laufzeit von etwa 40 Minuten.
Eines gleich vorweg: man hört dem Album an, dass hier erfahrene Musiker zu Gange sind. Das klingt alles rund, mit Können umgesetzt und auch gut produziert. Ein sauberer Klang, jedes Instrument hat den nötigen Raum, der Klang die nötige Tiefe. Musikalisch bewegt sich KULT ET MORTE im low bis mid-tempo-Black-Metal, wenn auch die Drums wie in „End Of The Line“ ordentlich geknüppelt werden und antreiben können, bleibt es insgesamt eher ruhig, mitunter sogar in Richtung Doom schielend. Das Songwriting lässt sich nicht an irgendwelche Konventionen binden, sondern scheint Silencio den Weg seines persönlichen künstlerischen Ausdrucks zu gehen. Wir hören Tempowechsel, bewusst gesetzte Akzente, teilweise brüchige Strukturen, immer wieder dissonante Akkorde, ja sogar klassisch geshreddete Gitarrensoli – prototypisch bildet sich das in „Inner, Lost, Essence“ ab. Die Hörerin weiß eigentlich nie genau, wohin die Reise geht, wird überrascht und mitunter irritiert. Das kann interessant sein, ebenso aber auch ermüdend und sperrig. Hier haben wir es eher mit letzterem zu tun. Es ist alles gut gemacht und doch lädt es nicht wirklich ein, wieder zu kommen. Es bricht mit Konventionen, ist dabei aber nicht experimentell, sondern schlussendlich musikalisch dann doch wieder sehr traditionell.

Fazit: Das Debüt-Album von KULT ET MORTE bietet low- bis mid-tempo-Black-Metal von der komplexeren Sorte. Wer klassische Songstrukturen sucht, wird sie hier nicht finden. Die Musik lebt von Brüchen, Übergängen, schrägen Tönen, ohne aber im eigentlichen Sinne experimentell zu sein. Es ist sehr sauber produziert und mit Können umgesetzt. Allein: es bleibt sperrig und unzugänglich.

Punkte: 7/ 10

 

Autor: distelsøl