JORDFÄST – Blodsdåd Och Hor (2025)

Band: JORDFÄST
Album: Blodsdåd Och Hor
Genre: Black Metal
Label: Black Lion Records

Trackliste:
01. Ett altare av skärvor pt1 
02. Ett altare av skärvor pt2
03. Ett altare av skärvor pt3
04. Ett altare av skärvor pt4
05. Dit gudarna trälar är pt1
06. Dit gudarna trälar är pt2
07. Dit gudarna trälar är pt3
08. Dit gudarna trälar är pt4

Mit Blodsdåd och hor („Bluttat und Hurerei“) melden sich JORDFÄST aus Schweden zurück – und zwar mit erhobenem Schwert und Geschichtsbuch. Der dritte Teil ihrer Saga ist düster, melodisch und dazu noch lehrreich. Wer sich beim Musikhören weiterbilden möchte, liegt hier goldrichtig (eventuell ist ein Schwedisch-Wörterbuch notwendig).

JORDFÄST bleiben sich treu und schaffen erneut diesen seltenen Spagat zwischen Härte und Atmosphäre. Ihr melodischer Black Metal klingt nie nach reiner Raserei, sondern nach bewusst komponiertem Chaos. Die Gitarrenlinien wirken oft wie melancholische Erzählstimmen, die sich durch kalte Klanglandschaften winden. Zwischen dissonanten Akkorden blitzen immer wieder folkige, fast meditative Momente auf, die an die Einsamkeit nordischer Wälder erinnern.

Das Album ist in zwei Kapitel geteilt: Ett altare av skärvor (Pt.1-4)“ („Ein Altar aus Scherben“) befasst sich mit dem inneren Zerfall, Dit gudarna trälar är (Pt.1-4)“ („Wo die Götter Sklaven sind“) mit der äußeren – sprich: Schwedens blutiger Vergangenheit.

Ich persönlich mag Alben, die nicht nur das Trommelfell, sondern auch das Hirn fordern – selbst wenn das bedeutet, zwischendurch das Schwedisch-Wörterbuch zu zücken.

Musikalisch wirkt Blodsdåd och hor runder und kompakter als frühere Werke, die Produktion ist klar, aber nicht steril.

Statt Lo-Fi-Gewitter gibt’s detailreiche Klangarbeit: Drums und Bass drücken ordentlich, die Gitarren schneiden sich kühl und präzise durch das Klangbild und Olofs Stimme schwankt zwischen verzweifeltem Ritual und wütender Predigt. Besonders beeindruckend ist, wie die Band Dynamik erzeugt – nicht durch Lautstärke, sondern durch Atmosphäre. Ein Album, das wächst, je länger man zuhört.

Fazit:
Blodsdåd och hor ist kein Album für zwischendurch, es braucht ein paar Durchgänge, um richtig zu zünden. Lehrreich, atmosphärisch und mit genug Wucht, um Walhalla zum Wackeln zu bringen. JORDFÄST beweisen, dass Black Metal nicht nur zerstören, sondern auch bilden kann.

Punkte:

Autor: Tom K.