
Band: JADE
Album: Mysteries Of A Flowery Dream
Genre: Atmospheric Death Metal
Trackliste:
01. The Stars‘ Shelter
02. Light’s Blood
03. Shores Of Otherness
04. The Stars‘ Shelter (II)
05. 9th Episode
06. Darkness In Movement
07. A Flowery Dream
Schon der Titel des zweiten JADE-Albums Mysteries Of A Flowery Dream nimmt Abstand von plakativen Klischees und lässt an dichte, atmosphärische Musik wie Chapel Of Disease denken – hoffentlich spiegelt sich diese Annahme auch in der Musik wider.
Die ersten Klänge leben von einer bedrückenden, geisterhaften und auch erhabenen Stimmung, schöne Melodiebögen ziehen ihre Kreise, die sparsame Stimme hält sich nobel zurück, die Drums überziehen die Songstruktur mit einer ritualistischen Patina. Langsam baut sich eine Klangwelle auf, die sich in geschrieenen Passagen und donnernden Drums entlädt. Ein bisschen wie die Ruhe vor dem Sturm, denn das Trio gibt beim zweiten Stück „Light´s Blood“ ordentlich Stoff, der leidende Klargesang fällt dabei auf, daran muss man sich gewöhnen. Sonst gibt es eine Mixtur aus düsterem, grollendem Sprechgesang und schweren Riffs, die mehr Wert auf Ryhthmik denn auf Melodik legen. Die harmonische Komponente kommt im Hintergrund als Sahnehauberl oben drauf. Die hypnotischen Drums fangen den Hörer geschickt ein, um ihm mit flirrenden, orientalisch geprägten Soli wieder ein Gefühl von Leichtigkeit zu vermitteln. Erwähnte orientalische Melodik veredelt die Kompositionen und geht mit den schleifenden Grooves eine hypnotische Symbiose ein. Dementsprechend entsteht eine Sogwirkung, die von coolen Ratter-Knatter-Ryhthmen und melodischen Versatzstücken lebt, flankiert von gelungenem, sehr atmosphärischem Gesang. Wabernde Klangflächen und herzzerreißende Soli wie im Verlauf von „The Stars‘ Shelter (II)“ lockern auf, eruptive Stücke wie „Darkness Movement“ (erneut mit ausuferndem Gitarrensolo) oder epische Ausformungen wie beim quasi-Titelsong „A Flowery Dream“ wühlen auf.
Fazit:
Schleifende Grooves, Mid-Tempo-Ästhetik, melodische Opulenz und fein austarierter Düstergesang geben sich auf diesem meisterhaften Stimmungswerk die Klinke in die Hand. Dieses Album springt dich nicht mit Refrains oder Hooks an, es schleicht sich langsam an und entfaltet nach und nach eine enorme Sogwirkung.
Punkte: 9 / 10
Autor: Leonard