HEXEKRATION RITES – Misanthropic Path Of Carnal Deliverance (2025)

Band: HEXEKRATION RITES
Album: Misanthropic Path Of Carnal Deliverance
Genre: Black/ Death/ War Metal

Trackliste:
01. Ouverture
02. The Grimoire Of Insanity
03. The Seal Of Annihilation
04. Apocalyptic Sermon 
05. Revealing The Transcendent Fury
06. Bestial Rites Of Doom
07. Canticle For Primal Absolution
08. The Last Priest Of Damnation
09. Disciple

Ich mag ja die französische Black Metal-Szene, weil sie immer wieder gut für die eine oder andere Überraschung oder verrückte Innovationen ist. Wenn dann – wie im vorliegenden Fall – ein Debüt-Album einer französischen Band noch beim polnischen Label Godz Ov War erscheint, kann ja schon fast nichts mehr schief gehen, oder? HEXEKRATION RITES veröffentlichen also knapp 7 Jahre nach ihrer Gründung ihren Erstling Misanthropic Path Of Carnal Deliverance, wobei die Songs, die alle aus der Feder des Bassisten und Vokalisten H.R. Arkyon stammen, bereits 2022 aufgenommen wurden. Also: hör’ma mal, dann seh’n wir schon…

Das schlichte, aber in der Farbgebung gelungene Cover-Artwork lässt düstere, aggressive und vielleicht sogar ‚kriegerisch‘ anmutende Klänge erwarten – und tatsächlich startet der Opener mit Trommelklängen, die an die letzte Zusammenkunft vor einer großen Schlacht erinnern. Schneidende, hintergründige Riffs unterstreichen die bedrohliche Atmosphäre. Mit den ersten Takten von „The Grimoire Of Insanity“ weiß die Hörerin, womit sie es zu tun hat: da bahnen sich wuchtige Blastbeats den Weg, der wummernde Bass und die begleitenden Riffs decken die Flanken. Wie ein Rammbock bricht der Song durch. In dieser Tonart geht es weiter. Die Songs sind intensiv, unheimlich, bedrohlich, irgendwie feindselig und doch – oder vielleicht gerade deswegen – fordern sie auf, gut hinzuhören. Die Band weiß genau, wann sie Details setzt, wie sie mit Struktur und Tempo die Dynamik der Songs lebendig hält. An manchen Stellen ist es straight forward, wild und verheerend, brachial und dann gibt es da immer wieder diese Rhythmus- und Tempowechsel, wie aus dem Nichts, plötzlich zieht sich der Song in die Länge, wie Zeitlupe in der Schlachtszene, wie bei etwa der Mitte des Songs „Apocalyptic Sermon„. In „Revealing The Transcendent Fury“ wird die Wut dann endgültig freigesetzt – von Transzendenz bleibt allerdings nicht viel übrig, sondern vielmehr hört und fühlt es sich an, als würde ein Panzer über die Hörerin hinwegrollen und markiert für mich einen Wendepunkt beim Zuhören: ich bekomme den Eindruck, genug vom Album gehört zu haben. In der zweiten Hälfte des Songs hält mich ein wunderbar präzise gespielter Bass bei Laune, später dann noch eine kleine Solo-Einlage des Gitarristen, die aber nicht wirklich begeistert, mehr kommt dann auch nicht mehr. Irgendwie scheint der Faden gerissen, überdehnt zu sein. Das Album selbst, dessen Charakteristik und Dramaturgie hat sich nicht geändert, aber ich habe Sättigung erreicht. Wenn ich oben noch schreibe, dass der französische Black Metal für Innovatives gut ist, muss ich hier festhalten, dass es sich zu Tode läuft, abnutzt und zunehmend uninteressant wird, es fehlt mir die Abwechslung, es bleibt gleichförmig, die erwähnten Akzente sind zwar nach wie vor vorhanden, können aber mein Interesse nicht mehr aufrecht erhalten.

Fazit:
Das Album ist ein brachiales Stück Musik, vermittelt eine feindselig und bedrohliche Atmosphäre, dazwischen funkeln einige interessante Akzente auf, erhalten die Dynamik der Songs. Auf die gesamte Spiellänge des Albums nutzt sich das allerdings ab, können die Akzente nicht mehr mithalten mit der Wucht, der Rohheit, der Aggressivität und Brutalität. Für Freunde von straight forward War Metal sicherlich eine Hörempfehlung. Alle anderen können schon mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 7/ 10

  

Autor: distelsøl