Heretic Legion – Torment

Auf ihrem zweiten Album knallen uns die Schweden Heretic Legion pulsierenden und rhythmusbetonten Death Metal der alten Schule vor den Latz. Jede Menge Doublebass und genretypische Growls mit partiellen Gekreische bestimmt das Gesamtbild. Besonders dann, wenn die Legion eine orchestrale Note hinzufügt, denkt der geneigte Death Metal-Freak an die nordischen Landsmänner Hypocrisy. Glücklicherweise regiert nicht nur pumpender Death Metal, sondern auch noble Zurückhaltung findet in Form von reduzierten Passagen oder schwerfälligen Grooves ihren Weg in die Songstrukturen.  Diese doomige Note bringt Abwechslung ins Spiel, doch die echte Überraschung oder eine harsche Wendung sucht man vergeblich. Fraglos versprüht dieses Album jede Menge an Adrenalin und eignet sich fraglos als Aggressionsabbau beim körperlichen Workout, doch die zündenden Aha-Momente oder herausragenden Refrains gehen diesem direkten, opulent arrangierten Werk (gut 50 Minuten) ab und lassen es leider im guten Mittelfeld versinken. Gerne hätte ich mehr Dynamik wie beim schön aufgebauten melodischen Volltreffer “On My Side” als Pluspunkte verbucht!

Fazit: Für Old-School-Nerds mit Hang zu symphonischer Opulenz geeignet, aber für meine Begriffe zu eindimensional gestrickter Death Metal mit Biss!

Punkte: 7 / 10

Autor: Leonard