GURTHADUN – Ad Aspectum Hereticum (2025)

  

Band: GURTHADUN
Album: Ad Aspectum Hereticum
Genre: Black Metal
Label: Under The Sign Of Garazel Productions

Trackliste:
01. Flamma Promethei
02. Abominatio Desolationis
03. Ausculta
04. Sol Invictus
05. Eous
06. Exhorratio
07. Inhale the Void
08. DCCXCV

Die polnische Ein-Mann-Gewalt GURTHADUN stellt mit Ad Aspectum Hereticum das erste vollständige Studioalbum vor – ein Werk, das beweist, dass „keep it simple“ manchmal wirkungsvoller sein kann als überladene Komplexität, solange Handwerk, Aufbau und Atmosphäre stimmen.

Der 8-Track-starke Brecher startet mit „Flamma Promethei“ – einer Nummer, die mit eisigem Riffing, rauem Mastering und hexisch-bissigen Vocals sofort nordische Kälte entfacht. Neben abartig hohem Tempo sorgen geschickt gesetzte Bridges und ein überraschend starker Fokus auf die Leadarbeit für Abwechslung und Tiefe.

Nicht weniger mächtig kommt „Abominatio Desolationis“ daher. Wieder pfeilschnell, schnörkellos und brutal direkt. Die Nummer zieht ihre Atmosphäre aus präzisem Aufbau und starker Melodieführung – Fans von Marduk oder neueren Gorgoroth werden hier zweifellos auf ihre Kosten kommen.

Unerwartet melodisch und getragen startet „Ausculta“. Nach einem ruhigen, fast episch anmutenden Einstieg bricht der Track mit einem brutalen Blast aus, um sich anschließend in klangliche Weite und detailreiche Gitarrenarbeit zu entfalten. Eine der ausgewogensten und zugleich eindrucksvollsten Nummern des Albums.

Das halbräudige Mastering, das sich durch die gesamte Platte zieht, prägt auch „Sol Invictus“ und „Eous“. Watain-ähnliche Raserei trifft hier auf kalte, unverfälschte Räudigkeit – Black Metal pur, ohne künstliche Soundteppiche oder unnötige Ornamentik. Lediglich die leicht synthetisch wirkenden Drums nehmen den Stücken etwas an Druck, was jedoch durch starke Gitarrenarbeit weitgehend ausgeglichen wird.

„Exhorratio“ schlägt wieder klassischere Töne an. Weniger komplex, mehr „old school“, bleibt der Track in sich schlüssig und funktioniert als Brücke zwischen den variableren Stücken.

Mit „Inhale The Void“ erreicht das Album seinen Höhepunkt: schwer, wuchtig und technisch überragend. Gurth beweist hier eindrucksvoll, dass er Songwriting, Dynamik und Leadarbeit meisterhaft beherrscht – ein kompromissloser Black-Metal-Track mit klarer Linie und grandiosem Spannungsaufbau.

Der Closer „DCCXCV“ startet mit maschinengewehrartigem Blast und behält das Tempo gnadenlos bei. Trotz des schlichten Aufbaus bleibt der Song packend – dank starker Melodieführung, bissiger Vocals und eines großartigen Solos, das den Hörer mit voller Wucht entlässt.

Fazit:
Ad Aspectum Hereticum ist ein kraftvolles Debüt voller nordischer Härte, das ohne unnötige Experimente auskommt und gerade durch seine Geradlinigkeit überzeugt. Auch wenn die leicht künstlich klingenden Drums etwas an Wucht nehmen und kleinere Passagen sich ähneln, bleibt das Gesamtbild beeindruckend stimmig. Ein starkes Statement, das zeigt, wie kompromisslos traditioneller Black Metal klingen kann, wenn er mit klarem Konzept und ehrlicher Leidenschaft umgesetzt wird.

Punkte:

Autor: Nicki