GENUNE – Infinite Presence (2025)

Band: GENUNE
Album: Infinite Presence
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. The Sun Will Always Shine
02. Little Fountains
03. Stay A Little Longer
04. Infinite Presence
05. To Not Grow Old
06. I Want You Here

Das rumänische Quintett GENUNE gründete sich im Jahre 2012 und bringt uns mit dem dritten Album Infinite Presence seine emotionale Interpretation von Black Metal näher.

Die Hauptkomponenten zeigen sich schon nach kurzer Zeit, bilden doch kreischender Gesang und hypnotische Riffs Grundsäulen des Sounds. Dabei stechen die zwischendurch aufkommende träumerische Aura und die entspannte Reduzierung des Instrumentariums angenehm hervor. Trotz der schreienden, flehenden Stimme, die tiefe Verzweiflung hinauskeift, wohnt der Musik ein hoffnungsvoller Vibe inne, der sich in positiven Songtiteln wie „The Sun Will Always Shine“ manifestiert und durch schöne, getragene Arrangements zementiert wird. Doch dieses Werk beginnt überfallsartig mit überbordendem Gebolze, die ruhigen Passagen gesellen sich erst später dazu und tauchen manchmal nach überraschenden, harschen Brüchen auf. Der Gesang wechselt dementsprechend zwischen verträumtem, teils flüsterndem Klartimbre und desperaten Schreien. Tremolo-Gitarren und eine entspannte Pianosequenz tauchen zur Bereicherung auf. Doch die Band macht es uns mit dezent dissonanten Klangcollagen etwa im Verlauf von „Stay A Little Longer“ nicht ganz einfach und zerreißt den roten Songfaden, versöhnt uns aber mit dem beherzt gezupften InterludiumInfinite Presence. Beim vorletzten Stück „To Not Grow Old“ faszinieren oder irritieren moderne Rhythmik und spacige Stimmung. Der epische Abschluss „I Want You Here“ beweist, wie viel Zeit sich die Band nimmt, um ohne Aggression eine dicht flimmernde Atmosphäre aufzubauen. Die langgezogenen Riffs stehen pointierten Blastbeats entgegen, als hätten sich Anathema, Mgła und Møl zu einer Kollaboration getroffen.

Fazit:
Viele sanfte Passagen stehen auf Infinite Presence klugen Ausbrüchen gegenüber, sodass ein Spannungsfeld zwischen kontemplativer Einkehr und aggressiver Wut entsteht, die das Auditorium aus einer Gefühlswelt in die andere transformiert – und das gelingt mit teils harschen Breaks, doch ebenso in harmonisch fließender From.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard