
Band: DRUDENSANG
Album: Geysterzvvang
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Geysterzvvang
02. VVydargaenger
03. Hoellenkunst im brennend Aether
04. Offenbarung der Lvzier
05. Blutkreys Teufeley
06. Miasma
Die deutschen Meister des Occult Black legen mit Geysterzvvang ihr neuestes Werk nach der letzten Veröffentlichung Tuiflsrijtt aus dem Jahr 2022 vor.
Alles ist hier vertreten – eisige Grausamkeit, eindringliche Atmosphäre und schneidende Kälte verspricht schon das instrumental ruhige, bedrohliche Intro von „Geysterzvvang“ , bevor mit treibenden Blasts und schneidenden Gitarren in die Vollen gegangen wird. Abartig hohes Tempo mit atmosphärischen Keyboardklängen, reißenden Gitarrenriffs – darüber die schneidende, böse Stimme von Sänger Krámpn, kombiniert mit technisch starkem Solo, macht diese Nummer zu einer perfekten Kombination aus rauem Black und atmosphärischer Epik.
Auf gleich hohem Niveau geht es mit „VVydargaenger“ weiter. Es gibt nur ein Wort, das diese Nummer beschreibt, und das ist: mächtig. Schneidende Riffs, treibende Blasts in einer großartigen Atmosphäre – und wieder getragen von der einzigartigen Voice von Sänger Krámpn, die eindringlich und rituell die Geister herauf beschwört und dabei von den genial technischen Riffs von Percht unterstützt wird – eine Atmosphäre, die DRUDENSANG seit jeher einzigartig macht.
Apokalyptisch böse wird es mit „Hoellenkunst im brennend Aether„. Die Nummer beginnt ruhig und bedrohlich und lässt nur ansatzweise erahnen, was hier auf den Hörer wartet. Nach dem epischen Intro und dem ruhigen Gitarrenpart werden beim Einsetzen der Vocals sofort Bilder im Kopf erzeugt. Die Geschichte, welche hier erzählt wird, ist trotz der Screams perfekt zu verstehen, und die atmosphärische Wand aus Gitarre, mittlerem Beat und Keyboard tut ihr Übriges, dass man nicht anders kann, als gebannt zuzuhören. Nicht zu erwähnen – natürlich ist auch diese Nummer musikalisch und technisch ein anderes Niveau – wer DRUDENSANG kennt, hat aber auch nichts anderes erwartet.
Das gesamte Album zeichnet sich durch die perfekte Balance zwischen tiefgründigen, epischen Lyrics, treibendem Tempo, eiskalter Atmosphäre und hochtechnischer, perfekter Gitarrenarbeit aus – so auch der vierte Track „Offenbarung der Lvzier„. Die Nummer beginnt mit ordentlich Tempo und den atmosphärischen Keys, bevor auch hier wieder eine epische Geschichte erzählt wird, die fast schon Emotionen wie leise Verzweiflung und Erhabenheit hervorruft. Hervorzuheben ist auch die absolut geniale musikalische Arbeit an der Gitarre, die die beiden Gitarristen hier an den Hörer bringen: komplex, technisch und als perfekt gesetztes Stilelement, um die Schwere und Härte der Nummer zu unterstreichen. Überraschend, dass das Tempo plötzlich kippt und „Offenbarung der Lvzier“ ruhig und fast schon friedlich ausklingt.
„Blutkreys Teufeley„, der vorletzte Track, startet ähnlich – wenn auch mit weniger Technik und rauer. Nichtsdestotrotz kommt auch hier die Atmosphäre des Okkulten, der Beschwörung und apokalyptischer Vision perfekt zum Tragen. Besonderheit: Der Gesang ist hier der Ruhepol und sorgt für Atmosphäre – nicht wie bisher die Keyboards. Denn auch hier geben DRUDENSANG ein Marschtempo vor, bei dem eine solche Stimmung wohl unmöglich zu halten wäre – nicht für DRUDENSANG. Dass die Jungs ihr Handwerk verstehen, bringen sie hier noch einmal eindrucksvoll zum Ausdruck, bevor die LP mit dem komplett instrumentalen Outro „Miasma“ verklingt.
Fazit:
Die Band nimmt den Hörer bei dieser LP auf eine Reise mit – eine Reise zwischen knallhartem Black Metal, getragener Atmosphäre und großartiger technischer Gitarrenarbeit.
Nichts ist überzogen, nichts ist zu viel – zu keinem Zeitpunkt hat man die Chance, wegzuhören.
Traumhafte Melodik, hochwertige Lyrics und eine Stimme, die Feuer gefrieren lässt, machen diese Scheibe sicher zu einer der besten Neuerscheinungen im Jahr 2025.
Punkte: 10/ 10
Autor: Nicki