
Band: CROMLECH
Album: Of Owls And Eels
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Old Incineration Hymn
02. Past Forever
03. Owls In The Fog
04. Ice Curse
05. Eels (Part I)
06. The Quiet Witness
07. Mordlust
Der Berliner Impurus stellt mit Of Owls And Eels das zweite Studioalbum seines 1994 ins Leben gerufenen Soloprojekts CROMLECH vor und übertrifft sich dabei selbst in Puncto Technik, Songwriting und Exzentrik.
Der Opener „Old Incineration Hymn“ beginnt mit nichts als Feuerknistern, Rauschen und einem Klang, der an das Cembalo aus der Addams Family erinnert – ein eigenwilliger, aber mutiger Einstieg und definitiv mal etwas anderes.
Was folgt, ist ein Triptychon aus „Past Forever“, „Owls In The Fog“ und „Ice Curse“, das im Kern dem gleichen Konzept folgt: technisch versierte Gitarrenarbeit, stark eingesetzte Blasts, ätherisch in den Hintergrund gemasterte Vocals und ein deutlich okkulter Soundcharakter, der durch Hall- und Symphonic-Elemente zusätzlich Tiefe erhalten soll. Während „Past Forever“ mit einer Dark Funeral-artigen Bridge überrascht, punktet „Owls In The Fog“ mit höherem Tempo und runderem Aufbau, während „Ice Curse“ trotz einfacherer Melodieführung durch ihre beißenden Riffs und die schwere Struktur stark an ältere Marduk erinnert.
„Eels (Part I)“ hingegen schlägt eine völlig andere Richtung ein: Der Einstieg klingt entfernt wie ein Folgetonhorn, unterlegt von Klavier – ehe sich das Ganze in akustische Gitarren auflöst und schließlich mit Sprechgesang, Hall und Echo einfach verebbt. Eine seltsam anmutende Mischung, die jedoch als Übergang zu „The Quiet Witness“ funktioniert. Dieser führt das Konzept fort, bleibt ruhig und schleppend, ergänzt um zusätzliche Instrumentalparts, Blasts und Riffs – warum der Stilbruch innerhalb der nur sieben Tracks aber so abrupt erfolgt, bleibt offen.
Noch rätselhafter wirkt dies im Hinblick auf den Closer „Mordlust“, der wieder nahtlos an das aggressive, komplexe Soundbild von Track 2–4 anschließt: Doubleblasts, bissige Riffs, in den Hintergrund gemischter Gesang und eine Vielzahl an Takt- und Tempowechseln – hier läuft CROMLECH noch einmal zur Höchstform auf und lässt die insgesamt starke Platte würdig enden.
Fazit:
Of Owls And Eels ist ein exzentrisches, aber technisch starkes Release, das sich stilistisch nicht einordnen lassen will – und genau darin liegt seine größte Stärke wie auch seine Schwäche. Während CROMLECH mit starker Gitarrenarbeit, okkulter Atmosphäre und technischer Finesse überzeugt, sorgt der abrupte Stilwechsel für Irritation und macht das Album in sich etwas unlogisch. Dennoch bleibt am Ende eine LP mit eigenem Zauber, Wiedererkennungswert und dem Mut zur Unkonventionalität.
Punkte: 8/ 10
Autor: Nicki