CASTIEL – Kháos (2025)

Band: CASTIEL
Album: Kháos
Genre: Slam/ Deathcore

Trackliste:
01. The Corruption
02. The Abyss
03. The Madness
04. The Void
05. The Light
06. Divine

Das Klagenfurter Quartett CASTIEL ist in den letzten Monaten bemerkenswert aktiv und hat im März 2025 nach zwei Singles nun auch die neue EP veröffentlicht. Mit sechs Tracks und 22 Minuten Spielzeit eine gute Gelegenheit, in den ‚Klagi Deathcore‘ reinzuhören.

Wenn man nicht die letzten Jahre unter einem Stein gelebt hat, musste man mitbekommen, dass Deathcore einen gewissen Hype erlebt. In dessen Zuge tauchten einige kurzlebige Acts auf, die aber vielfach genauso schnell wie sie da waren, auch wieder vergessen sind. Die Klagenfurter von CASTIEL machen bereits seit 2014 viel Lärm, rund um kreischende, knurrende oder bellende Vocals, was sie mittlerweile ‚Klagi Deathcore‘ nennen. Die Wurzeln sind unüberhörbar brachialer Slam. Kurze, tiefe Riffs, Midtempo, basslastig, Blastbeats, rhythmisch, aber melodiearm. Technisch – sowohl an den Vocals als auch an den Instrumenten – ist das durchaus beeindruckend. Die vorliegende EP bietet darüberhinaus noch eine bemerkenswert saubere, sehr ausgewogene und dynamische Produktion. Der für mich stärkste Track des Albums ist „The Light„: er ist abwechslungsreich, wuchtig und trocken bläst er durch die Gehörgänge. In diesem Stück funkeln die stiltypischen Elemente immer wieder auf, während die anderen Songs – für die ungeübte Slam-Hörerin – doch eine gewisse Sprödheit und Sperrigkeit ausstrahlen. Gänzlich aus dem Rahmen fällt „Divine„, der letzte Track des Albums, zum einen ist es ein reines Instrumentalstück, zum anderen weicht es mit dem Ambient-Anstrich, mit einer ruhig-verträumten Piano-Linie auch stilistisch deutlich vom Rest ab. Mir erschließt sich leider nicht, was der dramaturgische Zweck dieses Rausschmeißers ist, was ein wenig schade ist.

Fazit:
Es ist eine ganz ordentliche Talentprobe, die CASTIEL hier ablegen. Wer es gerne ruppig mit ordentlich Slams, trockenen Drums und einer mächtigen Basstonspur hat, wird seine Freude haben.

Punkte: 7/ 10

Autor: distelsøl