Band: BLOODCROWN
Album: Sound Of Flesh And Bone
Genre: Death Metal
Trackliste:
01. When Wolves
02. Sword Cut
03. Other I
04. Sound Of Flesh And Bone
05. Hypnotized In Chains
06. Momentary
07. Paralysis
08. Purge
09. Obscenity
10. Evil Pandemic
11. Fire Of Resistance
Drei gute Bekannte treffen sich auf ein Bier und beginnen über ihre musikalischen Einflüsse und Vorlieben zu philosophieren. Und weil da grad zufällig Aufnahmetools zur Verfügung stehen, beginnt man erste Sequenzen miteinander zu spielen und siehe da: das ballert gewaltig. So skizzieren die drei Schweden von BLOODCROWN die Gründung ihrer Band im Jahr 2022. Aus dem gemeinsamen Musizieren aus Spaß an der Freud wird Ernst, der im nun vorliegenden Album Sound Of Flesh And Bone mündet. Lasst uns hören, ob das Album auch uns Freude bereiten kann.
Schon der Opener “When Wolves” macht deutlich, womit man es auf den kommenden rund 45 Minuten zu tun bekommt: groovigem Death Metal mit kräftigen Thrash-Einflüssen. Auch “Sword Cut” ist geprägt von brutalen Riffs, treibenden Drums, kräftigen, harschen Vocals. Zwischen all dem Rauhen findet sich aber auch Melodie, Hooks, ja sogar die Einladung mitzubrüllen. Es klingt bekannt und doch eigenständig. Mit Vollgas geht es auch bei “Other I” weiter, Tempowechsel an den richtigen Stellen machen den Track interessant. Der Titel-Track “Sound Of Flesh And Bone” wäre der passende Soundtrack einer Zombie-Apokalypse: schnell, hart, brutal und gnadenlos. Wieder aber blitzt eine Melodielinie durch wie einzelne Sonnenstrahlen. Mittlerweile scheint der Stil, die Songstruktur bekannt. “Hypnotized In Chains” drückt weiter mächtig auf das Tempo, bei rund der Hälfte des Albums beginnt es aber nun zu ermüden, fehlt die Variation. Kaum gedacht, nimmt “Momentary” insbesondere im wieder zum mitbrüllen einladenden Chorus deutlich Tempo heraus. “Paralysis” wird mit einem kleinen Kinderlied eröffnet, das dann von den harten Drums und Riffs förmlich pulverisiert wird. Es ist klar: hier ist kein Platz für diese Lieblichkeit. Aber immer nur Dampfwalze? Das folgende “Purge” ist ein Hammer-Song: brutal, schnell, messerscharfes hartes und kurzes Riff, hämmernde Drums, mit der für den längerfristigen Hörgenuss nötigen Abwechslung. Bei “Obscenity” werden wie bei keinem anderen Track bisher, die Thrash-Einflüsse hörbar. “Evil Pandemic” ist ebenfalls über weite Strecken ein recht straightes Thrash-Stück, wären da nicht die groovigen Passagen, in denen der Bass ins Schweinwerferlicht rückt. “Fire Of Resistance“, der letzte Track des Albums, ist der vergleichsweise langsamste und geprägt von einer starken Melodie, die mit den polternden Drums ringt.
Fazit: Mit Sound Of Flesh And Bone legen die Schweden von BLOODCROWN ein solides erstes Album vor. Einer im Großen und Ganzen ausgewogenen Melange aus Death- und Thrash, gewürzt mit dem einen oder anderen Hook. Es klingt irgendwie bekannt und doch machen die Schweden ihr eigenes daraus und daher für Freunde beider Subgenres zu empfehlen. Die Produktion ist sehr sauber, wenn auch an der einen oder anderen Stelle die Gitarren etwas im Hintergrund verschwinden. Interessant ist die Konzeption der nahtlos ineinander übergehenden Songs, ein Album also wie ein kleiner Gig.
Punkte: 7 / 10
Autor: Distelsøl