BLACK PATH – Of Paint And Ash (2025)

Band: BLACK PATH
Album: Of Paint And Ash
Genre: Melodic/Technical Death Metal

Trackliste:
01. Descent
02. Endless Madness
03. Born Of Betrayal
04. Abyssal
05. Izalith
06. Evermore
07. Pale Angel
08. Lost Cause
09. Attic

Die Melodic‑Tech‑Deather BLACK PATH liefern auf ihrem zweiten Studioalbum Of Paint And Ash eine beeindruckend stimmige Mischung ab. Brutal bissige Riffs, peitschende Drums und düstere Growls treffen hier auf experimentierfreudige Instrumentalpassagen, die mit Cello, Saxofon und Harfe ungewöhnliche Klangfarben ins Spiel bringen. Geschickt eingesetzte Clean‑Vocals verleihen dem Sound zusätzliche Textur und Komplexität.

Eröffnet wird das neun Tracks starke Werk von der rein instrumentalen Nummer „Descent“: Ein zunächst ruhiger, melodiöser Einstieg mit feinen Gitarren‑ und Celloklängen, der dank dröhnend schwerer Drums und geradliniger Bassspur mächtige Größe gewinnt. Die vier Musiker aus Griechenland zeigen sofort, was sie technisch draufhaben und zeigen durch  abwechslungsreiche Stilelemente und hochkomplexe Gitarrenparts und Soli sofort, was sie technisch drauf haben.  

Mit tiefen, bösen Growls startet „Endless Madness“ noch wuchtiger. Groovige Melodieführung und giftige Shrieks verschmelzen mit peitschenden Drums und virtuosen Soli; ein epischer, fast schwarzer Part folgt auf melancholische Clean‑Vocals. Ebenso düster entwirft „Born Of Betrayal“ eine atmosphärische Klanglandschaft, die Verzweiflung und Trostlosigkeit à la Dark Souls spiegelt. Ein experimenteller Basspart und überraschende Cleangesänge setzen zusätzliche Akzente.

Abyssal“ startet fast schon black‑metallisch, driftet dann jedoch in brutale Death‑Gefilde ab, bleibt dabei aber melodisch und harmonisch durchdrungen. Ab der Mitte sorgen Clean‑Vocals für Melodie und Tiefe, ehe der Song im Stil von Dark Tranquillity ausklingt und diesen Ansatz nahtlos in Track 5, „Izalith“, überführt. Dort bricht das Stück nach brachialem Beginn in ein Solo aus, führt über einen Saxofonpart zurück zu tiefen Growls und setzt so stilistische Kontraste.

Ruhig und melodisch hebt „Evermore“ an, bevor ein episches Solo übernimmt. Weniger düster, dafür umso technischer, vereint der Song Screams, Growls, Clean‑Vocals und klare Melodieführung zu einem unverwechselbaren Klangbild.

Nicht minder versiert, aber im Aufbau geradliniger, präsentiert sich „Pale Angel“. Starke Gitarren, wuchtige Growls und experimentelle Chöre samt Sonderinstrumenten begeistern – einzig der Powermetal‑nahe Cleangesang wirkt hier etwas störend und mindert die Schlagkraft eines ansonsten mächtigen Tracks.

Verglichen mit dem extrem hohen Niveau der Vorgänger, wirkt „Lost Cause“ beinahe unscheinbar: ordentlicher Technical‑Death mit eingestreuten Clean‑Vocals, solide und angenehm zu hören, jedoch nicht ganz auf Augenhöhe mit den Highlights des Albums.

Melancholisch startet der Closer „Attic“: Harfenklänge und weibliche Clean‑Vocals zeichnen ein beinahe esoterisch‑ethnisches Bild, das die anschließende Lawine keineswegs erahnen lässt. Eine schwere, schnelle Brutal‑Death‑Wand bricht los – technische Soli, tiefe Growls, bissige Shrieks: alles, was man sich vom Melodic Death wünscht. Herausragende Gitarrenarbeit und makellose Melodieführung setzen den eindrucksvollen Schlusspunkt.

Fazit:
Of Paint And Ash zeigt BLACK PATH in Höchstform: virtuos, experimentierfreudig und stilistisch breit aufgestellt. Die wuchtigen Riffs, ausgeklügelten Soli und die originelle Instrumentierung mit Cello, Saxofon und Harfe verschmelzen zu einer kraftvollen Melodic‑Tech‑Death‑Attacke, die sowohl Kopf als auch Nacken fordert. Doch trotz all der technischen Brillanz leisten sich die Jungs kleine Schönheitsfehler. Der Powermetal‑artige Cleangesang in „Pale Angel“ wirkt deplatziert und raubt dem Track etwas Schlagkraft, während „Lost Cause“ spürbar hinter dem sonst durchgehend hohen Niveau zurückbleibt. Diese leichten Unstimmigkeiten verhindern den Sprung in die absolute Spitzenwertung – zurück bleibt dennoch ein ausgesprochen starkes Album, das sich mit 8 / 10 Punkten souverän im oberen Qualitätsregal des Melodic Technical Death einreiht.

Punkte: 8/ 10

Autor: Nicki