BALMOG – LAIO (2025)

Band: BALMOG
Album: LAIO
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Falling
02. Mud To Gold
03. Tongue In Pieces
04. Like God Who Knows
05. Ortus Umbra
06. Mashalam
07. The Silence Of The Trumpets
08. Getsemaní

Das spanische Quartett BALMOG kann auf eine bewegte Historie zurückblicken. Seit 2003 aktiv, sind bisher 3 Demos, 6 EPs, ebensoviele Splits und 4 Longplayer erschienen. Das fünfte Werk LAIO werde ich jetzt genauer unter die Lupe nehmen.
Doomig und leicht dissonant legen die Musiker los, von Beginn weg kriechen kalte Schauer des Unbehagens über den Rücken, doch die einsetzenden Blasts wischen dieses pechschwarze Szenario flugs vom Tisch. Die desperaten Vocals schreien flehentlich zum Himmel und zerren an deiner harmoniebedürftigen Seele. Doch da sind sie, diese melodischen Nuancen und groovigen Passagen, die dich an der Hand nehmen und festhalten, damit du nicht unvermittelt in lichtlose Tiefen stürzt. Sicher ist dieses teils zähe, teils wütende Werk nichts für eine feuchtfröhliche Party, hier gibt es keine süßlichen Hooks oder Refrains zum Mitsummen, hier regiert eine beschwerliche , teils beißende Aura, die heroische und sakral-orchestrale Elemente in sich trägt. Im Sounddickicht blitzen beherzte Gitarrensoli und dunkle Growls hervor, kurzzeitig nehmen die Musiker den Speed etwas raus und reduzieren die opulenten Klangschichten. Finstere Sprachsamples unterstreichen die apokalyptische Stimmung, wobei die Songs immer wieder speedige Ausbrüche zulassen. Es erfordert jede Menge an Aufmerksamkeit, um die komplex angehauchten Strukturen zu entwirren, oft geht es Schlag auf Schlag und der rote Faden verliert sich leicht. Hypnotisch und ritualistisch ziehen dich aufbrausende Klanglawinen wie „Like God Who Knows“ mit bestechender Gitarrenarbeit in treibender Manier in ihren dunkel schimmernden Bann. Ein sphärisch ruhiges Intermezzo („Ortis Umbra„) kommt zum Durchatmen gerade recht, ehe die beschwerlichen Songkolosse die Intensität mit Dissonanzen, leiernden Gitarren und gewöhnungsbedürftig flehenden Vocals wieder erheblich steigern. Das epische Finale „Getsemani“ vereint noch einmal an Behemoth erinnernde Vehemenz mit jeder Menge gesanglicher Sakral-Extravaganz, zuzüglich nobler Zurückhaltung hinsichtlich Tempo und Rhythmik.

Fazit:
Alles andere als leicht verdaulich windet sich LAIO über weite Strecken als zähes Lava-Album durch die Gehörgänge, nutzt dabei jedoch neben doomiger Schwere auch Blastbeatausbrüche und dezente Dissonanzen, die des Hörers Aufmerksamkeit fordern und schonmal die Nerven strapazieren können, doch auch die notwendige Prise an Harmonie zum Festklammern integriert.

Punkte: 8 / 10

Autor: Leonard