Band: BÄRNSERKER
Album: III
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Z‘ Änd vom Lied / Intro
02. III
03. Mannaz
04. Valkyrie
05. Njord’s Spiegu
06. Schmärz
07. Hain
08. Fenrir
09. Hoffnig / Outro

Das Ein-Mann-Pagan-Black-Projekt BÄRNSERKER präsentiert mit III sein neuestes Release – das bereits dritte Studioalbum der brachialen Gewalt aus Baden-Württemberg, die sich nach zwei Jahren Pause mit einem neun Tracks starken Brecher eindrucksvoll zurückmeldet.
Ein klassisch pagan-blackiges Intro bildet „Z‘ Änd vom Lied“, das die Reise einleitet, die eigentlich erst bei „III“, dem Titeltrack der Platte, richtig beginnt. Der eigentliche Startschuss präsentiert sich im klassisch kriegerischen Midtempo, unterbricht sich immer wieder durch die typischen mittelalterlichen Parts, um im Marschtempo weiterzublasten, dann ins Slow- bzw. Midtempo abzubremsen und schnurstracks auf einen epischen Gitarrenpart zuzusteuern. Schwer, wuchtig und mit reiner Epik gesegnet – ein Track, den Fans von Menhir oder Einherjer feiern werden.
Härter, rasender und fast schon berserkerwutähnlich, aber mit einer ordentlichen Portion Melodie, geht es in „Mannaz“ zur Sache. Eine Nummer, die mit pfeilschnellem Tempo, wilder Raserei und hervorragender Gitarrenarbeit überzeugt und dadurch weit mehr als das übliche pagan-blackige Gedudel liefert – Individualität und epische Tiefe pur, auch wenn der extreme Druck durch aggressives Drumming oder giftiges Riffing hier nicht im Vordergrund steht.
Episch und schön wird es mit „Valkyrie“. Eine Nummer, die durch die Flöte zu Beginn, die liebliche weibliche Stimme und den sagenartigen Text fast schon etwas zu smooth und stellenweise leicht kitschig wirkt.
Mit „Njord’s Spiegu“ ist es jedoch vorbei mit lieblich-kitschiger Schönheit. Eine bedrohliche, Summoning-angelehnte Nummer, die durch drückende Schwere und halb gesungene, halb gesprochene Vocals vor unheilvollem Blast Stimmung erzeugt und ihren Spannungsbogen aus perfekt gesetzten Tempiwechseln bei eingängiger Melodieführung zieht.
Der Folgetrack „Schmärz“ setzt zunächst auf klassisches Tremolo, Midtempo und schlichtes Riffing, driftet dann aber in feine Melodien ab, die an Falkenbach erinnern, und den perfekten Kontrast zur kalt keifenden Voice und dem teils ordentlich hohen Tempo bilden.
„Hain“ folgt dem gleichen Muster, auch wenn der Aufbau hier nicht ganz so perfekt gelingt: Die ruhigen Parts sind etwas zu lang gehalten, das Tempo generell zu schleppend – trotz hervorragender Instrumentalistik will sich kein wirklicher Spannungsbogen bilden.
Ganz anders dagegen der eigentliche letzte Track „Fenrir“. Die Nummer baut einen messerscharfen Spannungsbogen durch diverse Wechsel in Takt und Tempo, bringt die pagan-blackigen Elemente in der Gitarrenarbeit, die für diese unverwechselbare Epik sorgen, perfekt unter und glänzt mit eingängiger Melodieführung sowie exzellent gesetzten Harmonien. Ein gelungener Abschluss, bevor die Reise mit „Hoffnig“, einem komplett instrumentalen und lieblich anmutenden Stück Träumerei, endgültig beschlossen wird.

Fazit:
III zeigt BÄRNSERKER in bestechender Form – roh, episch, melodisch stark und mit genau jener eigenwilligen Pagan-Black-Signatur, die das Projekt seit Beginn ausmacht. Auch wenn einzelne Tracks wie „Hain“ etwas an Zug verlieren, überzeugt die Platte insgesamt durch klare Linie, tief verwurzelte Atmosphäre und eine Instrumentalarbeit, die von wilder Raserei bis zu feierlicher Epik alles mitbringt, was man von solidem Pagan Black erwarten darf. Eine durchdachte, stimmige und charakterstarke Veröffentlichung, die zeigt, dass BÄRNSERKER in den zwei Jahren Pause seine Hausaufgaben in Puncto Songwriting und Instrumentalistik gemacht hat.
Punkte:
Autor: Nicki
