
Band: ANCIENT NORTH
Album: Altior Philosophia
Genre: Black Metal
Trackliste:
01. Introit
02. Through Snow and Conifers
03. Satanic Rites
04. Striking The Monastic
05. Prayer To Abraxas
06. Fellowship Of The Pentagram
07. Shielded By His Black Wings
08. Odium et Contemptus
09. Altior Philosophia
10. Lake Of Sacrifice
ANCIENT NORTH ist ein fast prototypisches Black Metal-Projekt. Das heißt ein einsamer Wolf, in diesem Fall der 2002 in Oregon geborene Barak Daniels aka Forlorn, befasst sich intensiv mit Satanismus, dem Leben nach dem Tod und Mystik. Um diese Themen herum kreiert er – für alle Instrumente verantwortlich und vom klassischen Black Metal der frühen 1990er Jahre inspiriert – eigene Musik. Im konkreten Fall haben wir es noch dazu mit einem hochproduktiven Künstler zu tun, hat er doch seit Gründung des Projekts im Jahr 2022 bis heute fünf Alben herausgebracht. Das hier besprochene Altior Philosophia erschien im Dezember 2022 und war das dritte Album.
Über 10 Songs und einer Dauer von etwa einer Stunde lässt uns Forlorn an seiner Misanthropie teilhaben. Wie zu erwarten war, klingt das Album, als wäre es mit dem alten Recorder aus dem Kinderzimmer aufgenommen worden. Weitgehend flach, aber mit spitzen Höhen und diffusen, in den mittleren Frequenzbereich verschobenen Drums. Die Gitarrenarbeit präsentiert simple Akkordfolgen, die stilecht mit Distortion belegt sind und natürlich darf ein bisschen Reverb auch nicht fehlen. Die Vocals weitgehend kreischend, mitunter – wie beispielsweise in „Through Snow and Conifers“ – auch im klaren… nun ja, nennen wir es klaren Sprechgesang. Die kreischenden Passagen sind dabei ganz ordentlich, wenn auch auf die Strecke des Albums anstrengend gleichförmig. In Gemeinschaft mit dem sowohl breiigen, als auch übersteuert krachenden und spitzen Klangbild vermag es insgesamt nicht wirklich zu überzeugen. Die Atmosphäre ist dementsprechend erwartbar eisig kalt, Misanthrophie, Verachtung des Christentums, ja der einfältigen Menschheit insgesamt, quillt aus allen Ritzen, das gelingt beispielsweise in „Striking The Monastic“ ganz gut und doch bleibt es alles in Allem eigentümlich und befremdlich flach. Auch das Songwriting ist wenig interessant, sondern lebt von Wiederholung und Gleichförmigkeit, da ist wenig zu hören von der angedeuteten höheren Philosophie und der erhofften Clairvoyance.
Fazit: Ein Album ganz im schmutzig, miesen Klangbild des Black Metal der 1990-er Jahre. Eine Hommage an die klischeehaften einsamen Kellerkinder, die mit alten Recordern ihre Musik aufnehmen. Kreischende Vocals über breiigen und doch spitz übersteuertem Klang in eisig kalter Atmosphäre. Wie in einer Zeitschleife gefangen, kontinuierlich wiederholt. Einsam, alles verachtend und doch eifrig glaubend.
Punkte: 5/ 10
Autor: distelsøl