AFTER EARTH – The Rarity Of Reason

Band: AFTER EARTH
Album: The Rarity Of Reason
Genre: Melodic Death Metal

Trackliste:
01. Rarity Of Reason
02. Prometheus
03. Through Hidden Space
04. Legions
05. Human Slave Machine
06. Undermine My Suffocation
07. Anguish To Dust
08. I Am What Remains

AFTER EARTH ist eine Melodic Death Metal-Gruppe aus Schweden. Gegründet wurde diese 2017 in der schwedischen Stadt Skövde. Das Quartett veröffentlichte 2020 mit der EP Before It Awakes sein erstes Release. Das vorliegende Debut-Album The Rarity Of Reason wurde im August 2023 auf den Markt gebracht. Die Scheibe umfasst 8 Tracks bei einer Laufzeit von ca. 35 Minuten.
Man durfte gespannt sein, was es Neues aus dem Königreich des Death Metal zu vermelden gibt. AFTER EARTH sind ein motivierter Haufen, der groovigen Todesmetall im Blut hat. Die Jungs setzen dabei auf druckvollen Sound, der mich sehr an die neue In Flames-Scheibe erinnert. Von der Musik her sind auch einige Parallelen zu ihren Landsleuten hörbar, wobei die Band aus Skövde auf klaren Gesang verzichtet und sich rein auf Growls spezialisiert hat. Ich denke es war/ist die richtige Entscheidung, weil gerade In Flames durch die Clean-Vocals zu soft geworden sind. Der melodische Aspekt ist gut dosiert, wird aber doch von groovigen Parts over-ruled und daher kommen die harmonischen Riffs eher in ruhigen Passagen besser zur Geltung. Einen ersten Vorgeschmack auf richtigen Melodic Death Metal bekommt der Zuhörer beim Track “Through Hidden Space”. Riffs mit gutem Wiedererkennungswert, gepaart mit den bereits erwähnten mitreißenden Parts…alles was das geschulte Herz begehrt. Dass die Schweden auch leicht progressive Ansätze haben und düster klingen können, zeigen sie in “Legions”. Diese Nummer ist geprägt von härteren Riffs in leicht progressiver Abfolge. Dadurch ist der Fluss phasenweise etwas unterbrochen und daher ist dieser Song nicht so eingängig wie die Vorgänger. Ähnlich, aber besser zugänglich ist dann “Human Slave Machine”, wobei auch dieser Track nicht so recht im Gehörgang hängen bleiben will. In “Undermine My Suffocation” macht man aber wieder alles gut, präsentiert sich wieder in anfänglicher Stärke und liefert einen mächtig groovigen und melodischen Titel ab, der durch seinen harmonischen Refrain Ohrwurm-Charakter besitzt. “Anguish To Dust” hat für meinen Geschmack wieder zu viele Break-Downs enthalten und man hätte mehr aus dem Song machen können. So klingt er etwas mittelmäßig, obwohl geniale Passagen enthalten sind. Mit “I Am What Remains” findet man dann wieder besser in die Spur, aber auch hier setzt man immer wieder auf etwas “abgehackte” Riffs und verhindert so einen flüssigen Ablauf. Wären diese Übergänge teils fließender, dann würde dies besser mit den melodischen Riffs harmonieren.

Fazit: AFTER EARTH ist ein Roh-Diamant aus Schweden, der noch nicht ganz den richtigen Feinschliff bekommen hat. Das riesige Potential blitzt immer wieder auf, kann aber die Metalszene noch nicht hell beleuchten. Aber der Anfang ist mit dem Debut-Album getan und ich hoffe es geht nun steil bergauf mit der Karriere der Nordmänner.

Punkte: 8 / 10

Autor: Thomas Mais-Schöll