Band: AFTER EARTH
Album: Dark Night Of The Soul
Genre: Melodic Death Metal
Trackliste:
01. Shivelight
02. The Lucent Sun
03. Skinwalker
04. Dark Night of the Soul
05. Destitution
06. King from Within
07. Throe
08. Serfitude
09. The Queen Who Wept
10. ‚Til Daylight Dies
11. From The Ashes

Das schwedische Melodic Death Metal Quintett AFTER EARTH wurde 2017 gegründet und hat 2023 mit seinem Debütalbum „The Rarity Of Reason“ auf sich aufmerksam gemacht und unseren Reviewer schwer beeindruckt. Die Erwartungen sind hoch und wir sind gespannt, ob sie erfüllt werden können.
Der erste Song „Shivelight“ entpuppt sich als symphonisch-episches Intro, das leider mit beinahe 2 Minuten etwas zu lang ist. Der nächste Track „The Lucent Sun“ bietet genau das, was Melodeath so ansprechend macht, melodiöse Gitarrenriffs, in denen die gutturalen Vocals von Marcus Rydstedt eingebettet sind und ihre Wirkung nicht verfehlen. Durchbrochen wird er von einem akustischen Intermezzo mit folkigem Touch, der den Song sehr abwechslungsreich macht. Mit „Skinwalker“ geht es melodisch weiter bis beim ersten Höhepunkt des gleichnamigen Titeltracks „Dark Night Of The Soul“ unsere Aufmerksamkeit mit hymnischen Chören und bombastischen Arrangements gefesselt wird.
Die nächsten Songs sind erheblich grooviger, heben sich aber nicht von der Masse an Tracks dieses Genres ab. Die Produktion wirkt tiefgründig und klar, aber die Riffs haben wenig Wiedererkennungswert und flachen ab, trotz der räudigen druckvollen Vocals. Auf „Throe“ wird das Tempo deutlich erhöht und die Drums fahren den Hörer:innen ordentlich in den Nacken. „Serfitude“ kommt wieder deutlich melodiöser im Zeichen der Göteborger Schule daher. Mein Favorit des Albums „Til Daylight Dies“ vereint himmlische, symphonische Passagen mit aggressiven Growls, dazwischen fast doomigen Gitarrenriffs, bevor er nach über 7 Minuten sanft ausklingt. Auch der 8minütige Rausschmeißer „From The Ashes“ weiß wieder mit gekonnter Kombination aus Melodien und majestätischem Sound – untermalt von folkigen Songstrukturen – zu begeistern.

Fazit:
AFTER EARTH ist mit dem zweiten Album „Dark Night Of The Soul“ ein kompakter Nachfolger gelungen, der hauptsächlich im Old School Melodic Death Metal zu Hause ist, aber auch vor symphonischen Arrangements und folkigen Anleihen nicht zurückschreckt. Das Kunststück, aus der Masse von guten bis sehr guten Melodic Death Metal-Alben herauszustechen, ist aber (noch) nicht gelungen. Ein bisschen mehr Experimentierfreude und Verlassen von altbekannten Pfaden könnte hier das Potenzial dieser ausgezeichneten Musiker in Zukunft entfalten.
Punkte:
Autor: Tara
