AD OMEGA – Fathan Aiseras Seus (2025)

Band: AD OMEGA
Album: Fathan Aiseras Seus
Genre: Black Metal

Trackliste:
01. Aisna
02. Pava Tarchies
03. Descensus ad Noctem
04. Athanatizein
05. Numen in Abysso Est
06. In Æternum Lukmnes
07. Hirpi Sorani
08. Sin Aiser

Die italienischen Occult Blacker AD OMEGA stellen mit Fathan Aiseras Seus ihr drittes Studioalbum seit der Gründung im Jahr 2019 vor und nehmen den Hörer auf dem acht Tracks starken Longplayer auf eine düstere, dämonische und von klassischen Elementen sowie beißenden Riffs geprägte Reise mit.

Der instrumentale Opener „Aisna“ legt mit drückender Stimmung und fast zeremonieller Wirkung das Fundament für das Kommende.
Pava Tarchies“ startet mit Doubleblast, dämonisch-keifenden Vocals und kaltem Ambient-Teppich. Das hohe Tempo wird durch technische Bridges und synthetische Flächen gebrochen, bevor gegen Mitte eine gefährlich ruhige Passage Spannung aufbaut. Die Rückkehr zum Marschtempo gelingt nahtlos – ohne Verlust an Melodieführung.
Descensus Ad Noctem“ erinnert mit seinem irren Tempo, den technischen Elementen und dem vielschichtigen Gesang an Deathspell Omega – keine Innovation, aber sauber und stark.
Mit „Athanatizein“ schimmern Funeral Mist-Einflüsse durch: Die Melodieführung dient hier der Spannung, nicht der Eingängigkeit. Mehrere Tempiwechsel, dissonante Gitarren und chorale Elemente lassen den Track düster und vielschichtig erscheinen – eigenständig trotz Referenzen – so muss das!
Numen in Abysso Est“ überrascht nicht nur durch das anfangs gedrosselte Tempo, sondern auch mit dem bissigen und reißenden Ausbruch, der stellenweise fast schon zu böse wirkt und die Gesamtwirkung ein wenig stört. Obwohl auch hier wieder sehr technische Gitarrenelemente zum Einsatz kommen, schafft es der Track nicht, an die Vorgänger anzuknüpfen – auf keinen Fall schlecht, aber nicht so stark wie die vorigen Brecher und mit über 7 Minuten Spielzeit doch recht eindimensional. „In Æternum Lukmnes“ kommt rauer und schneller daher, überzeugt durch stabile Struktur, gezielte Tempiwechsel und eine durchweg bedrohliche, eisige Stimme.
Hirpi Sorani“ startet klar strukturiert, verliert sich dann aber im chaotischen Aufbau. Erst gegen Ende findet der Song nach einer Bridge zu stimmiger Form zurück. Der Abschluss „Sin Aiser“ beginnt wuchtig, kombiniert starke Riffs, Doubleblast und eiskalte Vocals mit einer unterstützenden Keyboardmelodie, die dem Track Tiefe verleiht, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Ein absolut gelungener Abschluss für ein wirklich stimmiges Release.

Fazit:
Fathan Aiseras Seus ist ein starkes, düsteres und technisch durchdachtes Album, das seine Wirkung vor allem durch die Kombination aus bissiger Gitarrenarbeit, rituellen Strukturen und einer eiskalten, dämonischen Gesangsästhetik entfaltet. Besonders die ersten Tracks überzeugen mit klarer Linie, tiefem Ausdruck und gut eingesetzten Tempobrüchen. Auch wenn einzelne Songs wie „Numen In Abysso Est“ oder „Hirpi Sorani“ nicht ganz an die Stärke der Übrigen heranreichen, bleibt der Gesamteindruck positiv: AD OMEGA liefern hier ein Werk, das schwarzmetallische Finsternis mit ritueller Kälte vereint – kompromisslos, stimmungsvoll und mit eigenem Charakter.

Punkte: 8/ 10

Autor: Nicki