Vermocracy

Danke, dass ihr euch Zeit für dieses Interview genommen habt.

Gerne. Danke, dass wir uns hier vorstellen dürfen.

1. Stellt euch bitte zuerst einmal kurz bei unseren Lesern vor.

Wir sind Vermocracy, kommen aus Wien und spielen Melodic Death Metal. Gegründet wurde die Band 2017 von Andi (Gitarre) und Roman (Drums). Weiters dabei sind Stella (Gitarre), Hannes (Bass) und Michael (Gesang).

2. Ihr habt 2020 euer Debut-Album veröffentlicht. Wie war das Feedback in der Szene und was ist seitdem passiert?

Das Feedback innerhalb der Szene, bei Reviews und auch bei Konzerten war durchwegs gut und wir konnten uns einigermaßen bekannt machen. Ich denke die Idee, die wir mit unserem Stil verfolgen –  Songs zu schreiben wie wir sie gerne selbst schon in den 90ern gehört hätten –  wird verstanden und kommt an.

Schwierigkeiten gab es leider bei der Vermarktung des Albums, da die Veröffentlichung im Herbst 2020 zeitgleich mit dem Höhepunkt der Pandemie zusammengefallen ist. Dennoch konnten wir zwischen den Lockdowns immer wieder kleinere Konzerte spielen und stehen seit Anfang diesen Jahres wieder regelmäßig auf der Bühne. Wir haben die Zeit natürlich auch genutzt, haben mit Black Sunset/MDD Records ein passendes Label als Partner gefunden und uns auf das Songwriting und die Produktion des zweiten Albums konzentriert.

3. Ende September 2022 veröffentlicht ihr über das Label MDD-Records euer zweites Album “Age Of Dysphoria”. Erzählt mal ein wenig über die Entstehung und auch zum Leitthema des Albums. Worauf sollte sich der Hörer einstellen?

Wir haben den Stil von „Vermocracy“ weitergeführt. Düsterer Melodic Death Metal, Mid Tempo Riffs zum Headbangen und brutale Vocals. Das Album ist sehr druckvoll. Uns war klar, dass wir dieses Mal bereits beim Recording mit Norbert Leitner zusammenarbeiten wollen damit am Ende der ganze Sound aus seiner Hand kommt. Die Kompositionen sind strukturierter und kompakter, aber auch verspielter, da dieses Mal beide Gitarristen am Songwriting beteiligt waren.

Das textliche Konzept behandelt unterschiedliche Bilder – dysphorisch, düster, resignierend – sowohl im großen gesellschaftlichen als auch im ganz persönlichen Kontext. Die Lyrics sind ein wichtiger Bestandteil unserer Musik und diesmal gemeinsam mit der talentierten Texterin Bettina Neustifter entstanden.

Dazu passt das fantastisch dystopische Cover von Armin Stocker sehr gut. Die neuerliche Zusammenarbeit mit ihm ist auch eine Weiterführung des Artworks unseres Debütalbums.

4. Viele Bands haben die Pandemie fürs Songwriting genutzt. Wie hat euch Corona beeinflusst?

Am Anfang hat uns die Pandemie ziemlich aus der Spur geworfen. Proben war plötzlich nur eingeschränkt möglich und Konzerte wurde abgesagt. Die neuen Songs sind zum Teil in Isolation entstanden – Interaktion war generell schwierig und  ein gemeinsames Songentwickeln war beschränkt. Kurz vor dem Recording konnten wir dann zum Glück wieder gemeinsam an den Feinheiten feilen und eine Einheit entwickeln. Mit dem Endergebnis sind wir jetzt mehr als zufrieden.

5. Von welchen Bands wurde ihr musikalisch beeinflusst und wer sind eure Lieblingsbands?

Wir wurden von vielen Seiten beeinflusst und hören auch unterschiedlichste Musik. Eine Playlist mit einigen unserer Favoriten gibt es auf unserer Spotify-Seite. Hervorzuheben ist hier aber der Melodic Death aus den 90ern – In Flames, At the Gates, Arch Enemy oder auch alte Opeth. Dazu kommen etliche Bands aus dem Black und Death Metal, dem Hard Rock und vieles auch aus der klassischen Musik. „In Darkness Let Me Dwell“ etwa ist eine Interpretation eines Stücks von John Dowland, der uns besonders wichtig ist.

Als gemeinsamer Einfluss ist sicher auch die Musik von Children Of Bodom zu nennen, weshalb wir mit „The Pyre“ ein Tribute an den verstorbenen Alexi Laiho geschrieben haben.

6. Welche Pläne habt ihr noch für dieses Jahr und was steht in naher Zukunft an?

Am 4. November findet im Escape in Wien unsere Album Release Show statt. Danach spielen wir Konzerte in Graz und Klagenfurt. Für nächstes Jahr planen wir ausgiebig Konzerte um das Album bestmöglich zu promoten.

7. Was war euer bisheriges Highlight?

Grundsätzlich ist jeder Auftritt ein Highlight. Wir durften mittlerweile mit vielen tollen Bands wie Malevolent Creation oder Baest auftreten.

8. In den letzten Jahren haben sich einige Bands aus Österreich im Ausland etabliert. Wie seht ihr die heimische Szene und den Fan-Support?

Österreich hat eine großartige Metal Szene. Der Fan-Support hier in Wien ist spitze. Es gibt eine gute Stimmung und Feedback bei allen Konzerten. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Musikern und Veranstaltern funktioniert im Allgemeinen sehr gut. Natürlich versuchen auch wir wo es geht andere Bands zu unterstützen.

Man sollte die Szene aber nicht nur lokal betrachten. Internationalisierung durch Vernetzung mit Musikern, Fans und Freunden in verschiedenen Ländern ist mittlerweile gängig und wichtig, wenn man auch im Ausland Fuß fassen möchte. Sich als Band von Anfang an als international zu verstehen hilft da sicher. Leider hat die Pandemie diese grenzüberschreitenden Entwicklungen nicht gerade gefördert.

9. Möchtet ihr noch ein paar Worte an unsere Leser richten?

Vielen Dank für euer Interesse und den Support der österreichischen Szene. Ich hoffe wir sehen uns auf einem unserer nächsten Konzerte. Horns Up!

Ich bedanke mich recht herzlich für dieses Interview und wir wünschen euch viel Erfolg für die Zukunft!