Amūrta – Revel In Perdition (2025)

Band: Amūrta
Album: Revel In Perdition
Genre: Melodic Black Metal

Trackliste:
01. Sinner’s Descent
02. Sokushinbutsu
03. Verhottu

AMŪRTA ist eine 2019 gegründete, aufstrebende, finnische 5-köpfige-Formation, die sich durch eine ausdrucksstarke Mischung aus roher Intensität und atmosphärischer Tiefe bemerkbar machen will. Die vorliegende EP Revel In Perdition erschien bereits im Mai 2025 und bietet auf knapp 15 Minuten drei Songs, die einen ersten Einblick in das musikalische Schaffen des Quintetts bietet.


Der Opener „Sinner’s Descent“ startet überraschend forsch und unmittelbar, die Melodie und Atmosphäre entsteht erst langsam im Duett aus knarzig-verzerrter Gitarre und einem dezent bleibenden Keyboard, mit einer Melodielinie, die sich langsam aber unaufhaltsam ins Ohr gräbt und dort bleiben wird. Drums und Bass bleiben zurückhaltend und betrachten die Szene mit etwas Abstand aus dem Hintergrund. Die Stimmung ist bedrückend, geprägt von Hoffnungslosigkeit; Verzweiflung und daraus resultierender Zorn zeigen sich erst im letzten Viertel des Songs, der dann aber in einen eigenartigen Hammond-Humpda-Dumpda Sound abbiegt. Gut, das hätte wirklich nicht sein müssen. „Sokushinbutsu“ beginnt mit sphärischen, spacigen Klängen. Das Keyboard und die getragene Melodie rücken doch stärker ins Zentrum des Klangbilds. Die Rhythmussektion – in diesem Fall – bestehend aus Gitarre, Bass und Drums, geben Halt im spacigen Klangbild, das irgendwie kalt und unnahbar bleibt. Der dritte Song der insgesamt doch zu kurzen EP „Verhottu“ ist dann wieder deutlich stärker im Atmospheric Black angesiedelt, eine ausgesprochen starke Melodie trägt den Song, als wären es Flügel, über eine unfreundliche, kahle, einsame Landschaft. Mit zunehmender Dauer steigert sich auch die Energie, zuerst ein feines Solo, das ein wenig an die späten 90er Jahre erinnert, dann auch Drums und Bass, die richtig antreiben. Jap, Talentprobe gelungen, wir warten auf mehr!

Fazit:
Die Band verbindet verzerrte, kraftvolle Gitarren mit eindringlichen Synthesizer-Passagen und erschafft so Klanglandschaften, die gleichermaßen druckvoll wie nachdenklich wirken. Sowohl musikalisch als auch thematisch bewegt sich Amūrta bewusst zwischen Gegensätzen: Schwere und Klarheit, Melancholie und Energie. Jedenfalls ein Hörtipp.

Punkte:

Autor: distelsøl