Band: HVRT
Album: Cancerbloom
Genre: Death/Sludge Metal/Hardcore
Label: Crawling Chaos
Trackliste:
01. The Wait, The Weep, The Woe
02. Wohin mit der Scheiße von gestern?
03. Sie sind hier
04. Corporate Serenade
05. Neutronensterne
06. Lives Unlived
07. I Don’t Wanna Die In America
08. Zwitterlicht
09. A Newfound Comfort
10. The Space In Between
11. Cancerbloom

Die kompromisslose Formation HVRT veröffentlicht ein Werk, das tief in die Dunkelheit hineinleuchtet: Cancerbloom. Die drückende Produktion, die klaustrophobische Atmosphäre und die schonungslose Gesellschaftskritik machen früh klar, dass dieses Album niemandem den Tag verschönern will. Stattdessen präsentiert es sich als Kunst, die nicht unterhalten muss, um groß zu sein – ein Werk, das man nicht nur hört, sondern am ganzen Körper fühlt.
Der Opener „The Wait, The Weep, The Woe“ beginnt schleppend und dreckig, bevor er in rasende Geschwindigkeit ausbricht und schneidende Gitarren entfesselt. „Wohin Mit Der Scheiße Von Gestern?“ prescht direkt nach vorne und verkörpert den gesellschaftlichen Frust, der dieses Album durchdringt. „Corporate Serenade“ eröffnet mit einem Drumgewitter und entwickelt sich zu einer abwechslungsreichen, groovigen Komposition, die dennoch finster bleibt. In „Neutronensterne“ schleicht sich ein leichter Industrial-Einfluss ein, der den Sound um neue Schattierungen erweitert. „Lives Unlived“ schleudert das Publikum in eine andere Sphäre des Schmerzes und zeigt, dass dieses Album nicht zum Nebenbeihören geschaffen wurde. Mit „I Don’t Wanna Die In America“ folgt ein kompromissloser Einstieg und ein unmissverständliches politisches Statement. „Zwitterlicht“ wirkt unheilvoll und zugleich traurig schön, wobei der eindringliche Frauengesang echte Gänsehaut erzeugt. „A Newfound Comfort“ ist ein zorniger Schlag ins Gesicht, schweißtreibend, aggressiv und beunruhigend ehrlich. Der Titeltrack „Cancerbloom“ beendet das Album ruhiger, doch das Gefühl bleibt düster und schwer – ein Ausklang, der sich festsetzt und lange nachwirkt.
Anspieltipp: „Lives Unlived“

Fazit:
Cancerbloom von HVRT ist ein dunkles, drückendes, emotional forderndes Album, das einem bewusst den Tag versauen wird – und genau darin seine Kraft findet. Es beweist, dass Kunst nicht gefällig sein muss, um bedeutend zu sein. Abwechslungsreich, gesellschaftskritisch und tief bewegend lässt es Hörer nicht so schnell los und entfaltet seine Wirkung weit über den letzten Ton hinaus. Nichts für zwischendurch, aber vieles für jene, die bereit sind, sich wirklich darauf einzulassen.
Punkte:
Autor: Tom K.
